Mit Softshell nähen

Softshell ist ein sehr praktischer Stoff. Er ist geeignet für Sport- und Outdoorkleidung wie Regenmäntel oder Regenjacken und Matschhosen, denn er ist Regen abweisend, robust und winddicht, dabei leicht zu reinigen und je nach Innenseite auch noch warm bis kuschelig. Auch Taschen, Turnbeutel oder Outdoordecken lassen sich damit herstellen. Er besteht aus zwei miteinander fest verbundenen Lagen, außen eben das abwaschbare, abweisende Material, innen das angenehm weiche, wärmende Fleece.

Beim Nähen mit Softshell gibt es Vor- und Nachteile, wobei ich denke, dass die Vorteile überwiegen, sofern man beim Nähen ein paar Dinge beachtet.

Der große Vorteil ist, dass das Material nicht franst. Schnittkanten sind also gleich sauber. Ein Versäubern oder Füttern entfällt. Das Innenleben des Genähten ist immer ansprechend ohne besondere Maßnahmen. Selbst Außenkanten könnten so bleiben, wie sie geschnitten wurden. Eine Einfassung macht das Projekt aber doch hübscher und die Einfassung kann als Designelement genutzt werden und ein Highlight setzen.

Wer einen Bändchenfasser hat, ist dabei klar im Vorteil. Mit fertigem Schrägband kommt man aber auch zu schönen Ergebnissen. Zum Einfassen habe ich schon Tipps gegeben: https://sewtonew.blog/2018/10/25/und-der-baendchenfasser-kann-noch-mehr/ https://sewtonew.blog/2018/10/18/baendchenfasser-enorme-erleichterung/ https://sewtonew.blog/2022/02/21/naehtipp-einfassung-zur-runde-schliessen/

Wird ein Reißverschluss eingenäht, ist der natürlich dann innen nicht verdeckt. Wem das nicht gefällt, kann innen ein schönes Webband mitlaufen lassen. Das lässt sich ebenso als Designelement verstehen.

Nun zu dem, was beim Nähen beachtet werden sollte:

  • Softshell wird mit der normalen Nähmaschine verarbeitet. Oberlocknähte würden das Nähgut sperrig machen und die Nähte würden innen abstehen. Besser ist, die gesetzte Naht beidseitig noch einmal abzusteppen. Dann liegen die Nähte schön flach und auch von außen sieht das hübsch aus. Mit andersfarbigem Nähgarn lässt sich hier designmäßig spielen.
  • Die Nadeln sollten gut durch das Material gehen. Sie sollten also spitz sein. Jerseynadeln sind deshalb ungeeignet. Mit Universalnadeln in Stärke 80 – 100 kommt man gut zurecht.
  • Ja und das mit den Nadeln ist so eine Sache: Sie hinterlassen im Obermaterial Löchlein. Das bedeutet, dass man gleich richtig nähen sollte. Auftrennen geht also nicht, dann ist das Material verletzt. Ein Softshellprojekt verlangt also im Vorfeld nach guter Planung und nach Ruhe bei der Arbeit.
  • Man kann also auch nicht steckend heften, das macht Löcher. Zum Heften können Plastikklammern verwendet werden, wie man sie auch angesichts des Schneidemessers der Overlock nimmt. Stylefix oder nicht permanenter Sprühkleber sind andere Möglichkeiten, vor dem Nähen die zu verbindenden Teile zu fixieren.

Ich wünsche mit diesen Tipps viel Erfolg bei deinem Softshell-Projekt!!!

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