Die Idee kam mir durch einen Pin auf Pinterest. Und dann sind da die schönen langen Haare von Cilly. So habe ich noch ein Weihnachtsgeschenk gebastelt.
Halter für Haarspangen
Das Einhorn hat hinterrücks eine Schlaufe und kann an der Wand befestigt werden. Es dient dazu, diverse Haarspangen, Haargummis und Haarreifen aufzubewahren, dies in der Mähne des Huftiers.
Wie habe ich es gemacht?
Zunächst habe ich erst einmal eine Schablone für die Einhornsilhouette hergestellt und danach zwei Lagen Stoff in rosa ausgeschnitten. Damit Stabilität hergestellt wird, entstand eine Pappscheibe ebenso in der Form des Einhorns, diese ein klein wenig kleiner als die Schablone.
Den rückwärtigen Stoffteil habe ich per Sprühkleber auf der Pappe befestigt.
Den vorderen Stoffteil habe ich zunächst mit zugeschlagenem Auge versehen. Es handelt sich um ein kleines Filzstück, das aufgenäht wurde. Mit Zierstichen habe ich dem Horn einige Runden verpasst, damit es plastischer aussieht. Der Mundbereich wurde mit Zickzackstich angedeutet.
Nun habe ich die beiden Stoffteile samt innenliegender Pappe von außen zusammengenäht, bis auf eine Öffnung unten am Hals.
Durch diese Öffnung habe ich etwas Füllwatte eingeschoben, so erhält das Einhorn etwas Plastizität. Erst dann wurde der Halsbereich zugenäht.
Die Wolle bzw. Baumwolle wurde vom Knäuel weg um mein Schneiderlineal gewickelt. Der Wickel wurde dann an einer Seite durchgeschnitten. So erhielt ich jede Menge Büschel gleicher Länge. Ein Teil wurde zu einem Zopf geflochten.
Die Büschel habe ich dann in kleinen Portionen an die obere Kante angenäht, bis eine volle Mähne entstanden war. Der Zopf wurde dann noch entlang der oberen Kante als Abschluss angenäht, dies alles per Hand. Der offene Zopfteil oben bildet den Pony des Einhorns.
Der Haarspangenhalter ist ein echter Hingucker für kleine Mädchen. Ich denke, Cilly wird sich freuen.
Dehnbare Stoffe sind sehr beliebt, in der Mode, ebenso bei Näherinnen, denn einerseits sind die Kleidungsstücke bequem, andererseits ergibt sich keine Maßschneiderei und Kompliziertes beim Nähen. Wie schnell ist beispielsweise ein Halsausschnitt mit Bündchenstoff gefertigt!
Dennoch verliebt man sich zuweilen in besonders schöne Stoffe, die aber nicht dehnbar sind. Was ist dann zu tun? Sind die Schnitte, die für elastische Materialien konzipiert sind, dann zu verwenden. Ja, aber! Mit ein paar Veränderungen gelingt die Anpassung.
Bei diesem Kleidchen wurde ein Schnitt für elastischen Stoff – mindestens 20 % Elastizität – verwendet. Um bequeme Weite zu schaffen, habe ich den Schnitt, statt ihn an den Stoffbruch für vorne und hinten anzulegen, vom Stoffbruch 4 cm weggerückt und damit Falten vorne und hinten vorgesehen. Vorne oben habe ich die Falte ein klein wenig zugenäht, dann springt sie auf, um insbesondere in der Höhe der Achseln Bewegungsfreiheit zu geben. Statt ein Bündchen anzunähen, habe ich den Halsausschnitt eingefasst. Natürlich muss es oben einen Verschluss geben, denn es dehnt sich ja nichts, derweil das Kleidchen übergezogen wird. Dieser befindet sich hinten und ist in Verlängerung der Falte angelegt.
Dazu habe ich schon einmal eine Anleitung gegeben, die es wirklich einfach macht.
Das Kleidchen ist für Lotta. Katrin hatte sich diesen Stoff und diese Art noch einmal gewünscht. Ich habe den dunklen, robusten Pünktchenstoff mit einem Upcyclingstoff, ehemals Mutters Shirt, kombiniert. Farbliche Akzente habe ich mit rotem Bauschgarn und Zierstich gesetzt.
Es gab eine Anregung, die mich dazu veranlasste mich ausführlich und rundum mit dem Thema Pulswärmer zu befassen. Im Bernina-Blog wurden Walkstulpen – schön verziert, aber leider nicht mit Daumenloch versehen – abgebildet. Die Covernähte hatten es mir zudem angetan.
Walkstulpen, Quelle: Bernina-Blog
Und dann ist etwas Neuartiges entstanden:
mit Daumenloch
Bewegungsfreiheit mit Daumenbereich
Nun aber zu den Überlegungen und Details bis hin zum Schnittmuster:
Armstulpen oder Pulswärmer sind überaus praktisch zur Winterszeit. Im Unterschied zu Handschuhen bleibt die Hand warm, ohne dass das Fingerspitzengefühl verloren geht. Kleingeld am Marktstand zusammensuchen, dem Kind die Schnürsenkel binden oder die Mütze, Maske anziehen oder am Handy tippen, Essen und Trinken vielleicht auf dem Weihnachtsmarkt, das geht alles, ohne die Handschuhe ausziehen zu müssen.
Handy nutzen mit warmen Händen
Bewegungsfreiheit
Essen und Trinken
Als chices, modisches, vielleicht auch extravagantes Accessoire eignen sich die Stulpen ebenso, sogar zur Abendgarderobe.
feiner
chic zum kleinen Schwarzen
Sie können gestrickt werden oder aber sie sind genäht. Ich stelle eine nähleichte Alternative mit Daumenloch vor.
Will man sie nämlich mit Daumenloch versehen, wird es durchaus knifflig. Weiter unten beschreibe ich die Ansätze und Schwierigkeiten, die gewiss Nähanfängerinnen vor echte Probleme stellen.
Es geht auch anders, wenn man die Stulpen zusammensetzt! So dachte ich. Dann können auch Nähanfängerinnen Stulpen nähen. Bis mir das Konzept gelungen war, sind zahlreiche Exemplare in die Tonne gewandert – wie gut, dass ich Upcyclingstoffe für die Übungen verwendete -, aber schließlich saß es.
Hier beispielsweise sind die Stulpen noch zu beutelig, die Verengung am Handgelenk fehlt.
noch zu weit
Hier war es schon besser:
an den Handgelenken verengt
Nach vieler Tüftelei ist ein Schnittmuster dabei heraus gekommen, dies für S, M, L oder XL. Das Besondere: Die Stulpen werden aus drei Teilen unter Aussparung eines Daumenlochs zusammengesetzt. Notwendig ist ein dehnbarer Stoff. Und das Schönste: Die Stulpen müssen nicht gefüttert werden, selbst wenn man fransende Stoffe verwendet. So sind neben Exemplaren aus dickem Strickstoff auch feinere Stulpen für die Abendgarderobe möglich. Die Konzeption aus drei Teilen gibt ohne Ende Raum für Kreatives. Verschiedene Stoffe können kombiniert werden, auch Stoffreste eignen sich prima. Mit Verzierungen kann man spielen.
Voilà, so sehen sie dann beispielsweise aus:
Jerseyexemplare
Nickystoff mit Cover-Zierstich
Jersey mit Cover-Zierstichen und Rollsaum
Nun aber zu den Schwierigkeiten mit dem Daumenloch bei den üblichen Schnitten. Wer geübt ist und über Näherfahrung verfügt, macht den Schnitt erst einmal selbst. Einen Schnitt kann man sich ganz leicht selbst herstellen individuell und passend zur eigenen Hand. Hier das Prinzip:
Pulswärmer, Schnitt selbst erstellen
Man misst den Umfang der Hand und des Arms, da wo die Stulpe enden soll, dann noch den Umfang des Handgelenks. Die Abstände von den Enden zum Handgelenk sind zu ermitteln. Der Daumenbereich wird nach Auflegen der Hand auf den Schnitt noch eingetragen. Dann hat man einen individuellen Schnitt für die eigenen Hände.
Variante 1: obere und untere Kante von Innen- und Außenstoff werden zuerst bis auf eine Wendeöffnung zusammengenäht. In einer gefalteten Runde schließt man dann die Seitennähte bis auf den Daumenbereich. Nun wird es schwierig, wirklich knifflig: Es liegen vier Stofflagen in einem engen Bereich des Daumenlochs aufeinander. Verbunden werden müssen dann aber die beiden äußeren Lagen und dann die inneren Lagen, ohne dass man eine andere Lage erfasst, und eben genau von Anfang bis Ende des Daumenbereichs. Das verlangt Geschick und Fingerfertigkeit! Für Nähanfängerinnen wirklich schwierig! Dann wird gewendet und die Wendeöffnung wird geschlossen.
Variante 2: Es wird nicht im Stoffbruch zugeschnitten, sondern es werden 2 Teile für außen und 2 Teile für innen benötigt. An Futter- und Außenstoff wird erst eine Längsnaht bis auf den Daumenbereich genäht. Dann wird das Daumenloch nach sorgfältigem Bügeln verstürzt, also von außen, genäht – soweit noch gut machbar. Danach wird die andere Längsnaht genäht und das Futter über das Daumenloch nach innen gezogen. Was jetzt noch fehlt, sind der obere und untere Abschluss. Man kann das leider (!) nur von außen zusammen nähen, indem nach innen eingeschlagen wird, ehe man Futter und Außenstoff verbindet. Es bleibt dann eine kleine klaffende Rille wie auch am Daumenloch oben und unten. Es war also leichter beim Daumenloch, aber die Schwierigkeit wurde bei dieser Variante auf den Randbereich verlagert. Außerdem liegen Nähte außen sichtbar.
Ich stelle meine Anleitung zum neuartigen Schnitt für eine absolut nähleichte Alternative in meinem shop zur Verfügung:
Stulpen sind ein schönes Geschenk für Weihnachten und zur Winterszeit. Sie sind aber auch für den Straßenkarneval oder Events draußen und drinnen geeignet. Wichtig ist, dass man die Farbvorlieben und Stilvorlieben des Beschenkten beachtet, damit ein individuelles, eigentlich schnell genähtes Geschenk Freude bringt.
Ja wie schön! In unserer Familie sind Zwillinge dazu gekommen. Und es sind Bruno und Rosa, also ein Zwillingspärchen. Da ich selbst der eine Zwilling eines Pärchens bin, freut mich das besonders. Noch sind die Frühchen in der Obhut der Frühchenabteilung, im Januar wäre ihre normale Geburt gewesen. Aber sie machen sich und legen zu. Gott sei Dank!
Diesmal erinnerte ich mich beim Nähen an die eigene Kindheit, denn die genähten Jäckchen sind wirklich klein und und fast wie Puppenkleidung. Solche Jäckchen nähte ich schon für meine Puppa Ingrid. Den Grundschnitt gab es in meinem heiß geliebten Werkbuch für Mädchen. Und die Sache ist ganz einfach, weil die Ärmel angeschnitten und die Jäckchen gebunden werden.
Man kann den Schnitt aus drei Teilen zusammensetzen.
Rückenteil im Stoffbruch
Vorderteil zweimal links und rechts
Wenn das Material nich fransend ist wie bei Walk oder Fleece, näht man nur die Seitennähte, die Schulternähte und die Bändchen. Das Einfassen ist nicht einmal unbedingt nötig, allerdings doch schön. So habe ich mich mit rosa und blau auf das Zwillingspärchen eingestellt.
Und es geht noch einfacher, wenn man in einem Zug Rücken und Vorderteile gemeinsam zuschneidet. Wenn nämlich bei Walk oder Fleece der Fadenlauf keine Rolle spielt, muss man anschließend nur die Seitennähte schließen, evtl. einfassen und Bändchen annähen.
Den Schnitt für Größe 50 habe ich im shop hinterlegt: