Aus dem Projekt Das Besondere gibt es nur, wenn du selbst nähst! war noch Stoff übrig. Ein passender Innenstoff fand sich im Fundus. Für ein Mäntelchen reichte der Rest jedoch nicht, allenfalls für eine Jacke oder für eine warme Weste. So habe ich mich auf die Suche nach einen kostenfreien Schnitt gemacht und wurde bei Rabaukennaht fündig. Für die große Zipfelkapuze war dann leider zu wenig Stoff vorhanden, aber man kann ja verändern: So ist ein Stehkragen entstanden, denn die Kinder haben ja schließlich Halssocken und Mützen. Für ein bisschen mehr Pepp habe ich die Taschenvariante des vorherigen Mäntelchens übernommen und für eine lieblichere Anmutung der Tasche eine gehäkelte Litze aufgenäht.
Clara ist nun Testerin für den Schnitt. Wenn ich eine positive Rückmeldung erhalte, werde ich den Schnitt zu den häufig verwendeten legen. Er hat noch den entscheidenden Vorteil, dass die Passe in einem anderen Stoff gearbeitet werden kann. Das ist immer gut für Upcycling “sew to new”. Dass der Rücken hinten länger geschnitten ist, wird sich wahrscheinlich als überaus praktisch erweisen.
Bei Nähen von Knistertüchern als kleine Aufmerksamkeit zur Geburt hatte ich eine Idee. Zunächst einmal, ich hatte bereits Vorschläge gemacht, was sich als kleines Geschenk eignet, siehe Welche Kleinigkeit schenkt man zur Geburt?
Wie ein Knistertuch grundsätzlich genäht wird, zeigt NÄHchstenliebe im Video.
Nachdem ich wegen der Kölnfans in meiner Verwandtschaft und der zu beschenkenden Kölner Neuankömmlingen einige Dom-Knistertücher nähte (diese sind weiter unten abgebildet), dachte ich mir, Micky bzw. Minnie Mouse, das wäre doch auch ganz schön als Motiv, weil dann große Ohren zum Anfassen und Ziehen vorhanden wären. Letztlich sind die vielfach angebotenen viereckigen Knistertücher mit seitlichen Bändchen doch etwas langweilig, finde ich.
Ich begann mir Abbildungen von Micky im Netz anzusehen und wunderte mich, dass mich manche Applikationen ansprachen, andere jedoch nicht. Ich habe dann verschiedene Abbildungen ausgedruckt und nachgemessen. Und siehe da! Es gibt ein Geheimnis der Schönheit jenseits der strahlenden Augen und jenseits des lachenden Mundes, und wie so oft ist es der goldene Schnitt. Der Durchmesser des Kreises, der den Kopf von Micky umkreist, entspricht zum Durchmesser der Ohren genau dem goldenen Schnitt. Außerdem setzen die Ohren ebenso nach dem goldenen Schnitt am Kopf an.
Man muss nicht selbst rechnen, hier rechnet das Programm die Strecken a und b aus, die sich zueinander nach dem goldenen Schnitt verhalten. A ist dann der Durchmesser des Kreises für den Kopf und b der Durchmesser des Kreises der Ohren. So kannst du jede beliebige Größe passend realisieren.
In meinem Beispiel nahm ich einen Kreis mit dem Durchmesser 15 cm und dazu zwei Kreise mit dem Durchmesser gerundet 9,3 cm. Die Ohren setzen 9,3 cm von unten an und werden so eingeschoben, dass die senkrechte Ohrenhalbierende auf die Linie 9,3 cm von unten trifft. Es lässt sich dann der Bogen einzeichnen, der den Ohrkreisen unten weggenommen werden muss.
Die benötigten Stoffstücke mit zusätzlicher Nahtzugabe sehen so aus:
Es taucht dann bei einem runden Knistertuch ein Problem auf. Man kann die mit doppelter Stofflage genähten Ohren nicht einfach beim Zusammennähen der Kopfkreise unterschieben, so wie man es bei viereckigen Knistertüchern mit Bändchen macht, dann stehen anschließend die Ohren mit Knautschzone nach vorne oder hinten. Es gilt die Außen- und Innenwölbung oder die konkave und konvexe Seite zusammenzubringen. Nur dann befinden sich die Ohren zum Schluss in einer Ebene mit dem Kopf. Man muss also die Ohren gut feststecken und vornähen, ehe man die zweite Stofflage des Kopfes rundherum anbringt.
Weitere Schwierigkeiten:
Die Nahtzugaben der Kreise stören im gewendeten Produkt, selbst wenn sie wenig breit sind, und machen den Rand knubbelig. Ich habe sie knappkantig mit der Zackenschere gekürzt, oder man macht in kurzen Abständen kleine Einschnitte bis zur Naht.
Die Wendeöffnung in der Rundung zu schließen, ist kniffelig, und das gelingt am besten sorgfältig von Hand mit dem Matrazenstich.
Und nun das Ergebnis:
Ideen für runde Knistertücher lassen sich viele finden: Tierköpfe, Bälle, Gesichter etc.. Viel Spaß also beim Nähen!
Ich hatte mich schon einmal geäußert, wie man Kinderkleidung aufhübschen kann, Tristesse adé, Kleidung für Kinder aufhübschen. Die Erfahrung zeigt nun, dass figürliche Applikationen bei den Kleinen am besten ankommen. Sie können Plots wie “I am new here” oder” I am the future” noch nicht lesen, das ist für Erwachsene überaus lustig. Ebenso können sie die Schönheit von Zierbordüren noch nicht erkennen, Florales ist eher etwas für Mutti. Die Kleinen sind aber ganz Feuer und Flamme, wenn beispielsweise Tierapplikationen ihre Kleidung zieren, oder jedenfalls etwas, woran ihre sonstige Begeisterung anknüpfen kann.
Auf Pinterest habe ich eine Pinnwand mit lauter Applikationen zusammengestellt: zauberhafte Applikationen. Dort kannst du dir Ideen holen. Per Photoshop auf die passende Größe gebracht, ausgedruckt und entlang der Stücke ausgeschnitten, geht es dann weiter wie bei Knieflicken auf Jeans selber herstellen. Mit einem Plotter hat man die Stoffstückchen natürlich noch schneller parat. In meinem shop biete ich kostenfreie Applikationen zum Download an.
Aktuell habe ich für Curd, den Fußballbegeisterten, eine Pulli genäht, mit dem er den Fußball immer dabei hat, sowie ein Upcyclingstück aus verschiedenen blauen Shirts, das ihn beim nächsten Texelurlaub begleiten kann.
Wenn man schon nicht von der Stange kauft, sollte das, was man mit Liebe näht, immer etwas Besonderes ergeben, was man eben auch nicht kaufen kann. Sei es, dass der Stoff besonders schön ist, sei es, dass die Zusammenstellung der Materialien außergewöhnlich ist, sei es, dass man eine besondere Idee verfolgt, sei es, dass man an bestimmten Materialien oder Farben hängt, sei es, dass der Schnitt ins Auge fällt usw..
Mir ist etwas ins Auge gefallen und zwar tüchtig, dass ich gar nicht anders konnte, als es zu nähen. Schnabelina stellt einen Schnitt samt Anleitung für ein Rundpassemäntelchen ins Netz. Die Nähbeispiele haben mich ins Schwärmen gebracht, ich war richtig unruhig, also ran an das Projekt! Die Anleitung erweist sich als super gut, insbesondere da, wo sie über das Einsetzen des Reißverschlusses schreibt. Ebenso ist das Einsetzen der Paspel nicht ohne, die Anleitung hilft. Also ganz herzlichen Dank an “Schnabelina”.
Der Oberstoff ist Polarfleece, der Innenstoff Baumwolljersey. Nachdem ich nun den Schnitt erprobt habe, und eigentlich mag ich nur Naturstoffe, werde ich diesen tollen Schnitt beim nächsten Mal mit Walk umsetzen. Beim ersten Versuch war ich noch vorsichtig, weil Walk 5 – 10 mal teurer ist als Fleece. Leni wächst ja, eine nächste Gelegenheit zum Nähen eines größeren Mäntelchens wird sich finden. Außerdem hat die größere Cousine vielleicht Interesse.
Den Schnitt empfehle ich ausdrücklich zum Nachnähen. Eine tolle Sache jenseits des Üblichen!
Mit größer werdenden Enkeln werde ich mich häufiger in den Fundus vergraben. Ein Kleidungsstück reicht meistens nicht mehr, um ein Projekt zu realisieren. Die abgelegten Kleidungsstücke haben Größe 34 oder 36 und Abgenutztes oder Beschädigtes muss weggeschnitten werden. Das gilt vor allem für verwaschene Plots auf der Brustseite. Ganz nebenbei: Aus dieser Erfahrung heraus entscheide ich mich beim Aufhübschen eher für genähte Applikationen als für Plots. Die Anschaffung eines Hobbyplotters muss vorläufig noch warten, ich bin da zu unsicher, was die Haltbarkeit der Plots angeht, auch wenn mich die grafische Seite dieser Verfahren per Illustrator reizt.
Ein Fan von allzu Buntem bin ich auch nicht. Kindermotivstoffe mit weiteren Motivstoffen zu kombinieren, das finde ich zu unruhig, auch wenn es zum Charakter der Kleinen passen würde. Die Art der Farben und der Stoffe sollte wesensverwandt sein, damit etwas Schönes entstehen kann, so denke ich jedenfalls.
Der Schnitt aus Schnitt „Mimmy“ ist super ist noch einmal zum Einsatz gekommen, als ich ein abgelegtes helles Glitzerstreifenshirt mit einem hellen Stoffrestchen, ebenso mit Glitzer, zusammenfügte. Die Passe erlaubt Größe 104 mit den vorhandenen Stoffschätzchen.
Da ich bei Pinterest immer auf Ideensuche bin, habe ich einen Schnitt für ein Ballonkleid gefunden. Lila wie Liebe stellt ihn kostenfrei zur Verfügung und erklärt auch noch Schritt für Schritt, wie es geht. Wer noch keinen Body genäht hat, sollte sich die Bilder, die sich mit dem Halsausschnitt befassen, gut ansehen. Ich selbst hatte durch Fehler beim Bodynähen eindrücklich gelernt. Man muss gut aufpassen, wie die Teile an der Schulter zusammenliegen, vor allem, wenn man den Ärmel gleich mit annäht. Also danke nach Würzburg für die tolle Anleitung!
Ich dachte, der Schnitt wäre etwas für unsere Kleinste, die einjährige Cilly. Es fanden sich Stoffrestchen mit Sternchen und Punkten sowie ein abgelegtes, ärmelloses, graues Longshirt. Hier war der Saum an einer Stelle aufgegangen. Die jungen Haushalte mit kleinen Kindern und ohne Nähmaschine sortieren so etwas dann aus. Es landet im Fundus bei Oma.
Hier ist nun das Produkt in Größe 86:
Petra wird mit Cilly ausprobieren, ob ein solches Kleidchen praktisch und chic ist oder ob Leggings und kürzere Tunika alltagstauglicher sind. Sollte das Kleidchen ankommen, werde ich den Schnitt sicher weiter verwenden. Ich finde die Form ausgesprochen chic und den Halsausschnitt sehr praktisch.
Diese Frage stellt sich derzeit des öfteren. Im Freundeskreis von Katrin hat der Klapperstorch reichlich Besuch abgestattet. Zwei Kinder wurden im Dezember geboren, zwei werden für den Januar erwartet und bis zum Sommer werden es weitere vier sein. Alle wollen bedacht sein – also acht Geschenke. Wie gut, wenn einer nähen kann und Zeit hat.
Als Kleinigkeiten für die Freundinnen kommen beispielsweise Lätzchen, Sabberlätzchen, Schnuffeltücher, Knistertücher, Stofftierchen, Utensilos, Mützchen, Täschchen oder eben Windeltäschchen infrage. Ich schaute bei den Stoffresten nach. So habe ich mich für Windeltäschchen entschieden. Eine tolle Anleitung gibt es bei Kaethe. Sie liefert Maße oder gleich das Schnittmuster, ebenso eine Anleitung, die keine Frage offen lässt. Wenn man dann einmal eine Tasche genäht hat, geht es beim nächsten Mal ratzfatz. Wieder etwas gelernt!
für Frida: pink, Tupfen, Sternchen, Blümchen, mit Applikation
für einen Jungen: blau-orange mit Autos
für ein Mädchen: rosa, Blümchen, Streifen, Motive, mit Reißverschluss
für Mädchen oder Jungen, mit “Hippos”
für Mädchen oder Jungen, mit Elefanten und in grau-lila
für Leona in pink
Wer richtig gezählt hat, weiß, dass ich noch nicht fertig bin, zwei Exemplare fehlen noch. Vielleicht erfahre ich später etwas zu den Farbvorlieben der Mütter und zum Geschlecht der weiteren Kinder. Dann kann ich die beiden fehlenden Exemplare passender fertigen oder eben noch andere, falls das Design der vorhandenen Exemplare nicht zu den zu Beschenkenden passt.
Ein weiteres Exemplar biete ich derzeit bei Dawanda an.