Notizbuchhülle und mehr

Die meisten Menschen haben per Handy alle benötigten Informationen schnell parat. Aber wehe, diese Infozentrale geht verloren. Wohl dem, der auch noch ein Notizbuch besitzt! Das bewährte Büchlein ist auch dann sinnvoll, wenn man gerne per Hand Notizen schreibt, statt in die Tastatur zu tippen. Auch für schnelle Skizzen eignet sich eher ein solches Büchlein.

Will man es nun schön aufbewahren und schön verstauen, vielleicht auch mehrere Büchlein auf einmal, so kann sich eine Notizbuchhülle bewähren. Anne wünschte sich eine solche und schickte mir Wunschbilder aus dem Netz. So habe ich nachgenäht:

Die Notizbuchhülle besteht aus zwei Stofflagen. Innen sind Fächer für Allerlei vorgesehen. Gummibänder können die Klappdeckel von Notizbüchern aufnehmen, sodass das Notizbuch jeweils mittig gehalten wird. Zwischen den Stofflagen befindet sich Snappap, das waschbare, formstabile Material.

Was in DINA5 oder DINA6 geht, ist ebenso in DINA4 realisierbar.

Es ergab sich die Schwierigkeit, dass ich nur DINA3 Bögen aus Snappap da hatte. So habe ich zwei Bögen per Überlappung nähend verbunden, damit ich die Hülle – etwas größer als DINA4 – füllen konnte. Das traf sich dann aber gut, weil die Hülle mittig so sehr stabil ist.

Anne möchte in dieser Hülle ihre Häkel- und Strickhefte aufbewahren.

So sind die Handarbeitsutensilien wirklich schön deponiert!

Stoffreste verwerten – zum 70. Geburtstag

Was näht man als Geschenk zu einem 70. Geburtstag? Es war ein längeres Nachdenken und Herumprobieren. Es ist ein Wünschebeutel dabei heraus gekommen, der in 7 Kerzen genau 70 Stoffstreifchen trägt und der innen Karten mit Glückwünschen beherbergt.

Eigentlich wollte ich schließlich der Idee folgen, eine Faltkarte mit 70 Stoffstreifen, die zu 70 Kerzen werden, herzustellen. Die Idee stammt aus Pinterest, wobei nicht Stoffstreifen sondern bunte Tesastreifen verwendet wurden. https://www.pinterest.de/pin/634374297535429533/

Meine Versuche scheiterten dann offenbar am falschen Kleber und am falschen Papier. Die 70 Streifen aufzunähen, das fand ich zu mühsam.

So habe ich dann schließlich Streifchen aneinander genäht und für Kerzenapplikationen zurecht geschnitten. Schön war, die Reste, die ich eigentlich schon entsorgen wollten, weil sie selbst für Puppenkleidung zu klein waren, doch noch verwenden zu können.

Innen im Beutel wird die Jubilarin Karten mit persönlichen Wünschen vorfinden. Herzlichen Glückwunsch zum runden Geburtstag, liebe Inge!

Wer weitere Ideen zur Verwertung von Stoffresten sucht, wird vielleicht in meinem Pinterestboard fündig: https://www.pinterest.de/sewtonew/stoffreste-verwerten/

Nähen mit Kindern – einfache Bluse

Von den stolzen Mädels mit ihrem ersten Nähprojekt hatte ich schon erzählt: https://sewtonew.blog/2023/04/28/naehen-mit-kindern-einfacher-rock/. Nun war noch Stoff der Bettwäsche übrig und es sollte weiter gehen mit den Näherfahrungen.

Passend zum Rock entstand eine einfache Bluse. Inwiefern einfach? Einen Ärmel einzusetzen oder einen schönen Halsabschluss zu kreieren, ist schon fortgeschrittene Nähkunst für kindliche Anfängerinnen. Aber ein weiter Raglanschnitt, wobei am Hals gekraust wird, das ist realisierbar fürs Erste. Solche einen Schnitt habe ich verwendet und gleich gezeigt, wie man einen Schnitt per Rädeln kopiert. Die Stoffstücke wurden dann mit Zickzackstich rundum versäubert. Das ging jetzt schon sauber an der Kante lang recht gut. Beim Zusammenstecken musste dann noch einmal erklärt werden, dass immer rechts auf rechts zu liegen kommt und dass das längere schräge Stück des Ärmels an das Rückenteil gehört. So wurden die vier Stoffstücke richtig verbunden. Säumen hatten wir schon beim Rock geübt, das fluppte nun schon gut.

Am Hals habe ich geholfen, ein doppelt gefaltetes Band anzunähen, das den Gummizug aufnehmen sollte. Dabei habe ich hinten einen Schlitz gelassen, damit das Gummiband einfach eingezogen werden konnte. Die Anprobe zeigte, wie gekraust werden musste und wo ich das Gummiband zusammennähen musste. Den Part hat Oma noch übernommen.

Ein schönes Bändchen nähte Leni dann noch unten an den Ärmel. Das ging erstaunlich gut knappkantig am Saum entlang. Prima! Ein ganzes Outfit ist entstanden!

Strick- und Häkelnadeltasche

Es kann so aussehen: Bei der Suche nach der passenden Häkelnadel oder den vier gleichen Stricknadeln für Socken entsteht ein Wühlen und ein sich Verhaken zwischen Knäueln und Nadeln. Das geht natürlich stressfreier, wenn man über ein entsprechendes Utensilo verfügt.

Anne war auf meine Buntstiftrolle https://sewtonew.blog/2019/01/02/kleine-genaehte-geschenke/ gestoßen und fragte nach, ob ich so etwas für Strick- und Häkelnadeln herstellen könnte. Zunächst wurde überlegt, eine entsprechende Rolle herzustellen. Schwierigkeit dabei: Wie bringt man Rundstricknadeln mit in der Rolle unter? Der ggf. sehr steife Verbindungssteg der Nadeln lässt sich so ohne Weiteres nicht unterbringen und benötigt Platz. Anne hatte dann etwas im Internet gefunden: https://500daysofsewing.de/round-knitting-needle-case-von-butterick-umfunktioniert-als-strick-und-haekeltasche/. Ich sagte zu, Entsprechendes zu probieren.

Es ist eine schöne Nähtasche dabei heraus gekommen, die Platz bietet, nicht nur für die Nadeln.

Die Tasche besteht im Prinzip aus drei Taschen, die mittig zusammengehalten werden. Eine Pappschablone musste erst her und die drei Taschen werden nach innen hin jeweils etwas kleiner.

Jede Tasche hat einen Außen- und Innenstoff und mitgefasste Einschübe.

Hier wurde der aufgesetzte Stoff zunächst mit dem Innenstoff durch Längsnähte verbunden und unterteilt. So ist Platz für verschiedene, sortierte Nadeln.

Zwei Lagen ermöglichen einerseits das Einschieben von geraden Nadeln und im darunter liegenden Fach in voller Breite die Aufnahme von Rundstricknadeln.

Eine Tasche mit Reißverschluss kann “Kleinkram” aufnehmen. Das darunter liegende Fach kann weitere Nadeln und sonst noch Benötigtes beherbergen.

Ein langes Fach für beispielsweise Scheren …

Was soll noch hinein? Weitere Möglichkeiten sind gegeben …

auch noch in der letzten Tasche.

Ich denke, so schafft man Ordnung und Wühlen und Verhaken sind passé.

Es war ein wenig Überlegung nötig, aber es hat geklappt, ich habe dabei gelernt, es hat Freude bereitet.

Nähen mit Kindern – einfacher Rock

Um es vorweg zusagen, es war ein herrlicher Nachmittag mit den beiden Freundinnen Leni und Emilie und das Wichtigste: Es hat geklappt, zwei neue Röckchen als erstes Nähprojekt der Mädels sind entstanden. Die Mädels sind mächtig stolz.

Bis es soweit war, gab es zu lernen. Also in Schritten, damit man es nicht unterschätzt und systematisch vorgeht.

Messen und Rechnen:

Es geht nicht ohne einige Vorüberlegungen und Rechnen. Leni hat einen Bauchumfang von 67 cm, die gewünschte Rocklänge wurde mit 44 cm bestimmt.

Für einen angemessen gekrausten Rock empfiehlt sich, den Taillenumfang um etwa die Hälfte zu erhöhen. Die rückwärtige Naht wird mit 2 cm kalkuliert. In der Länge muss zugegeben werden der Umschlag für den Gummitunnel, hier 8 cm, und den Saum, hier 3 cm. So ist also ein Stoffstück mit 105 cm Breite und 55 cm Länge auszuschneiden.

Stoffauswahl und Zuschneiden:

Ausgediente Kinderbettwäsche stand zur Verfügung. Ehe geschnitten wurde, musste allerdings gebügelt werden. Außerdem war ein schönes Stück aus der Bettwäsche auszuwählen. Ausgebreitet auf dem Boden ging das dann.

Versäubern:

Das nun herausgeschnittene Stoffstück musste dann versäubert werden, rundherum mit Zickzackstich.

Gar nicht so einfach, genau an der Kante entlang zu nähen. Beim Wechsel der Richtung musste Oma helfen, denn es geht am besten, wenn die Nadel noch im Stoff sticht, derweil man das Füßchen hebt und den Stoff dreht.

Rückwärtige Naht:

Nun ist zu beachten, dass der Stoff rechts auf rechts liegt und man auf links näht. Die Kanten sollten schön bündig liegen. Gesteckt wird quer zur Naht, dann kann man darüber nähen.

Säumen und Umschlagen:

Mit dem Schullineal wurde dann sowohl der Saum als auch der obere Umschlag abgemessen und gesteckt.

Beim Nähen ist das Füßchen dann exakt zu führen:

Und es hat geklappt ordentlicher Saum!

Für den Tunnelzug mussten oben zwei parallele Nähte gesetzt werden, das war offenbar schwierig. Aber da der Gummizug und die Kräuselung etwas wegschlucken, ist das in einen ersten Projekt nicht so tragisch.

Gummizug einfügen:

Den Gummi haben wir dann an den Taillen abgemessen, so wie es sich bequem anfühlte. Oma hat dann den Gummi mit Sicherheitsnadel eingefügt und vernäht. Zuvor wurde die hintere Naht innen ein wenig geöffnet.

Zufriedene Kinder, stolze Mädels, zufriedene Oma, nächste Projekte in der Nase…

Wer andere Ideen sucht, was man mit Kindern nähen kann, wird fündig bei: https://www.pinterest.de/pin/829295718896794982/

Nicht ohne Streberstreifen!

Wird eine Kapuze an ein Kleidungsstück gefügt, ohne dass gefüttert wird, dann entsteht eine häßliche Naht. Insbesondere bei dickeren Stoffen muss die Verbindungsnaht doch recht breit gewählt werden und damit vergrößert sich die unansehnliche Naht.

Ein neuer Badeponcho sollte her. Ein blaues Badetuch wurde verwendet. Dazu hatte ich noch ein abgelegtes Handtuch, das die Kapuze hergab.

Upcycling Badetuch und Handtuch zu Badeponcho

Der Frotteestoff war ziemlich dick. So ergab sich das Problem der unschönen Naht im Halsbereich.

Deshalb habe ich beim Zusammenfügen einen Schrägstreifen mitlaufen lassen. Anschließend wurde der Schrägstreifen um die Naht geschlagen und mit dem Schmalkantfüßchen festgenäht.

Streberstreifen zur Versäuberung
insbesondere vorne fein
außen stört die Naht nicht

Anders als in den vorangegangenen Projekten habe ich diesmal den Halsausschnitt nicht tellerrund geschnitten, sondern einen Halsausschnitt gewählt, der vorne recht tief geht. Der nicht dehnbare Frotteestoff bedarf eben eines ausreichend großen Schlupflochs.

Vorangegangene Projekte dieser Art:

Osterkörbchen diesmal mit Hasenstoff

Ostern naht, ebenso die Überlegungen, wie man dekorieren möchte und was verschenkt wird. Wer näht, kann selbst schnell etwas hinbekommen. Ein Osterkörbchen ist ein für Nähanfängerinnen geeignetes Projekt. Diesmal habe ich Stoffe verwendet, die sich sehr schön bei weißer Einrichtung und selbst mit ungefärbten Eiern toll machen.

Es wurde der Hasenstoff “Guess how much I love you” https://sewtonew.blog/product/motivstoff-mit-hasen-guess-how-much-i-love-you/und ein gepunkteter Flanell https://sewtonew.blog/product/baumwollflanell-grau-gepunktet/ verwendet. Ein entsprechendes Nähpaket für das Körbchen gibt es im shop sowohl in der Farbstellung grau-weiß wie auch grün: https://sewtonew.blog/product/naehpaket-fuer-eierkoerbchen-hasenstoff/, https://sewtonew.blog/product/naehpaket-fuer-eierkoerbchen/.

Ich verweise auf eine hilfreiche, genaue Anleitung unter:

Wer nicht selbst nähen kann oder will, das fertige Körbchen wird im shop ebenso angeboten: https://sewtonew.blog/product/eierkoerbchen-mit-hasenstoff/

Panel verarbeiten

Stoffpanele sind überaus attraktiv für Kinderkleidung, weil die schönen Motive Kinder ansprechen.

für Mädels, die Einhorn verrückt sind
für nicht mehr ganz kindliche Tierliebhaber

Ein Panel wird meist mit zentriertem Großmotiv in der Mitte mit 70 cm Breite angeboten. Dazu passend gibt es ein Stück Partnerstoff ebenso mit 70 cm Breite.

Ja und hier liegt das Problem. Für Kleinkinderkleidung wird man das zentrale Motiv in der Mitte eines Kleidungsstücks unterbringen und die 70 cm reichen auch, um den Körper ganz zu umschließen, selbst bei etwas weit gearbeiteter Kleidung. Ärmel usw. kann man dann aus dem Partnerstoff hinbekommen.

Bei größeren Kindern wie meinen Enkeln geht das aber so einfach nicht. Mit 70 cm lässt sich nur allenfalls ein ganz schmaler Schnitt realisieren, damit das Motiv mittig in die Front kommt. Will man ein ausgestelltes Kleidchen oder einen fülligen Hoodie nähen, wird man für die Front die Mitte des Panels nehmen, seitlich fällt dann Stoff leider weg. Mit diesen Reststücken lassen sich dann nur Teile von Ärmeln oder Abschlüsse realisieren. Man kommt also nicht umhin, einen weiteren Stoff hinzu zu nehmen oder aber gleich 2 Panele zu verwenden, insbesondere dann, wenn ein Hoodie eine Kapuze bekommen soll.

Hoodie, Panel zweimal verwendet

Das Hauptmotiv ist in der Frontmitte verarbeitet. Der Rücken wurde aus dem Partnerstoff genommen. Für Ärmel und Kapuze wurde der Partnerstoff des zweiten Panels hergenommen, wobei ich seitliche Stücke des Frontpanels mit verarbeitete. Schön fand ich ein Absetzen mit roten Paspeln, die ich selber herstellte.

Blieb also übrig das Hauptmotiv des zweiten Panels. Aber ich habe ja noch mehr Enkelkinder. Lotta bekam also noch ein Kleidchen.

weiterer Stoff verwendet

Das Kleid konnte nur realisiert werden, weil ein grauer Partnerstoff hinzu genommen wurde. Restchen des ersten und zweiten Panels lieferten die vordere Passe und Abschlüsse. Der hinzu gesellte Stoff befindet sich im Rücken und an den Ärmeln. Dennoch denke ich, ist eine stimmige Gestaltung gelungen.

Kombination Panel und rosa Jersey

Für meine dritte Enkeltochter, in pink, rosa und Einhörner verliebt, ist dann noch ein Kleidchen entstanden. Hier wurde gleich ein passender Unistoff hinzugenommen, der Passe und Ärmel lieferte. Vom Panel ist nicht viel übrig, das Hauptmotiv fand in der Front Platz, der Partnerstoff geriet in den Rücken.

Noch schnell was nähen – Utensilo

Nicht mehr lange bis Weihnachten! Da wird es schon Zeit, wenn man Genähtes verschenken möchte.

Aber ein Utensilo geht immer und ist wirklich schnell hergestellt, dies zudem in jedweder Größe und Ausführung und für jedweden Zweck.

weihnachtliches Utensilo für Servietten

Das Utensilo wurde außen aus blauem Walk und mit einem gemusterten Innenfutter hergestellt. Zu dem Innenfutter gibt es eine Geschichte. Der Ehemann wurde dazu “verdonnert”, nun die Wäsche der Familie zu übernehmen. Nun ist das ja etwas mutig, wenn keine Vorerfahrung beim sich Emanzipierenden vorliegt. Die Erfahrungen wurden dann aber gemacht. Die Kinder hatten plötzlich rosa Strümpfchen und rosafarbene Unterwäsche, auch der Sohn, und Bettwäsche bekam rosa Flecken, die partout nicht weichen wollten und zahlreiche Entfärbeversuche überstanden. So wanderte der gemusterte Stoff in meinen Fundus. Aus nicht verfärbten Stellen ließ sich mit dem guten Stoff noch etwas herstellen. Der Wunsch nach einem Tischläufer wurde erfüllt. Zu Weihnachten gibt es jetzt dazu noch Servietten im Utensilo. Ein genähter Stern macht das Utensilo weihnachtlich, der ist aber nur lose befestigt, nicht weihnachtliche Verwendung bedenkend.

Dieses Utensilo hat eine Grundfäche von 10 x 10 cm. Wie man die Größe je nach Wunsch anpasst, habe ich in einem früheren Artikel schon beschrieben. Einen Schnitt dazu muss man wirklich nicht erwerben.

genähte Tannenbäumchen II – Nähtipp

Lustvolles Nähen für Weihnachten hat in den letzten Tagen bei mir um sich gegriffen. Neben Baumschmuck sind unzählige genähte Tannenbäumchen für zu Beschenkende entstanden. Dabei findet wie sonst auch üblich ein Optimierungsprozess statt. Für umwickelnde Schnüre und Bändchen ist mir dabei Folgendes eingefallen.

grau Flanell
Schnüre mit einnähen

Statt die Bändchen später von außen aufzunähen, ist es doch viel einfacher, sie beim Zusammennähen von Vorder- und Rückseite mit zu fassen. Erstens sind sie dann viel schöner und fester angenäht und zweitens wird ermöglicht, dass die Schnüre beim Wenden zur Hilfe kommen. Wenn sie unten aus der Wendeöffnung heraus schauen, kann man an ihnen ziehen und einen Großteil der Wendearbeit so erledigen. Sind zwei Schnüre untergebracht, lässt sich eine Schleife binden, in die weiteres Dekomaterial mit hineinkommt. Zusätzliches Annähen von Hand wird so gespart.