Herrenhemd wird zur Mädchenbluse – Tipps zum Upcycling

Im Projekt Herrenhemd wird zum Jungenhemd wurde schon eine Antwort gegeben, was man mit abgelegten Herrenhemden anfangen kann.

Heute ein weiteres Beispiel: Das Hemd von Vater wird zur Bluse fürs Töchterchen.

Hier das Endergebnis:

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Ausgangspunkt war ein Herrenhemd, unschön geworden an Kragen und Manschetten. Der Stoff war aber gut, nämlich schöne feste Baumwolle, dies trotz der Firma H&M.

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Die Streifen des Hemds waren zwar schön, aber für ein Mädchen musste noch etwas Liebliches dazu, um den förmlichen Charakter zu brechen. In der Stoffrestekiste fand sich Passendes. Man sollte die Stoffe immer aneinanderlegen und Varianten ausprobieren. Oftmals passt etwas, das man zuvor nicht als passend hätte einstufen mögen.

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Ebenso erschien mir das Ripsband innen am Kragensteg als Farbtupfer brauchbar. Also austrennen!

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Ein Schnitt fand sich in kids fashion 4/16 von Ottobre, allerdings war es ein Schnitt für ein Jungenhemd mit Stehkragen und mit seitlichen Schlitzen unten am Hemd sowie mit längerem Rückenteil. Aber das lässt sich ja ändern.

Jetzt zum Zuschnitt, der immer versucht, soviel wie möglich zu erhalten. Wieso sollte man beispielsweise Knopfleisten wegschneiden und sie hinterher neu fertigen. Das ist nicht einzusehen, auch wenn die Knopfleiste dann breiter ist als man sie für ein Kindermodell erwarten kann.

Die Vorderteile wurden entlang der Nähte herausgeschnitten, dann rechts auf rechts aufeinandergelegt. Beim Anlegen des Schnitts ist zu bedenken, dass die Knopfleiste ja schon vorhanden ist, also muss der Knopfleistenteil des Schnitts weggeklappt werden. Dann wollte ich den unteren Saum erhalten. Ist das Ausgangshemd gerade geschnitten, gibt es kein Problem, man legt den Schnitt unten an. Bei gebogenem Hemdabschluss unten ist für Vorderteil und Rückenteil zu beachten, dass der Abschnitt vom unteren Saum bis zum Ärmelausschnitt gleich sein muss. Nur dann kann man den unteren Saum rundum übernehmen.

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Das Herrenhemd hat eine Brusttasche. Diese gerät teilweise mit in das neue Vorderteil. Also muss man die Tasche ablösen. Das geht aber nur, wenn der Stoff nicht verschossen ist und der Stoff in der Tasche noch genauso aussieht wie die Umgebung. Anderenfalls muss man mit einer Passe in anderem Stoff arbeiten, siehe Herrenhemd wird zum Jungenhemd.

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Das Rückenteil des Hemds wurde dann mittig gefaltet, und mit dem Schnitt verfährt man dann entsprechend, aber wie gesagt, Achtung: seitliche Länge muss passen!

Dann waren die Ärmel an der Naht aufzutrennen, die hässlichen Manschetten abzuschneiden, die Teile rechts auf rechts zu legen und der Schnitt aufzulegen. Dabei ist wichtig: Der Ärmelschlitz im Schnitt und die Ärmelschlitze am Stoff sind übereinander zu bringen, wenn man die Ärmelschlitze nicht neu nähen möchte, d. h. der Schnitt liegt nicht mittig auf dem Stoff, sondern zu einer Seite verschoben.

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Jetzt wurden die Schulter-, die Ärmel- und die Seitennähte geschlossen – fast fertig.

Und was ist noch neu zu nähen? Die Manschetten wurden unter Verwendung des Blümchenstoffs und des Ripsbands gefertigt. Zwei neue Knopflöcher waren zu nähen und zwei Knöpfe vom Hemd anzubringen. Dann kann man, wie im Ottobreschnitt vorgesehen, einen Stehkragen z.B. aus Blümchenstoff annähen. Ich habe mich darüber hinaus für einen Kragensteg (wie Stehkragen) mit Kragen entschieden. Dazu habe ich den Kragen des Herrenhemds im oberen, noch schönen Teil verwendet – samt Innenleben. Mit dem Bändchenfuß habe ich die Außenseite mit Blümchenstoff-Schrägband gefasst und versäubert.

Clara wird anprobieren, und wenn Mutter bereit ist, Kinderkleidung zu bügeln, und Blusen an der Tochter mag, kann ich das Verfahren wiederholen, ggf. auch für Claras Figürchen optimieren. Es liegen zahlreiche Hemden bereit und passende Stoffreste zur Auffrischung sind ebenso vorhanden.

 

 

 

 

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