Nicht ohne Streberstreifen!

Wird eine Kapuze an ein Kleidungsstück gefügt, ohne dass gefüttert wird, dann entsteht eine häßliche Naht. Insbesondere bei dickeren Stoffen muss die Verbindungsnaht doch recht breit gewählt werden und damit vergrößert sich die unansehnliche Naht.

Ein neuer Badeponcho sollte her. Ein blaues Badetuch wurde verwendet. Dazu hatte ich noch ein abgelegtes Handtuch, das die Kapuze hergab.

Upcycling Badetuch und Handtuch zu Badeponcho

Der Frotteestoff war ziemlich dick. So ergab sich das Problem der unschönen Naht im Halsbereich.

Deshalb habe ich beim Zusammenfügen einen Schrägstreifen mitlaufen lassen. Anschließend wurde der Schrägstreifen um die Naht geschlagen und mit dem Schmalkantfüßchen festgenäht.

Streberstreifen zur Versäuberung
insbesondere vorne fein
außen stört die Naht nicht

Anders als in den vorangegangenen Projekten habe ich diesmal den Halsausschnitt nicht tellerrund geschnitten, sondern einen Halsausschnitt gewählt, der vorne recht tief geht. Der nicht dehnbare Frotteestoff bedarf eben eines ausreichend großen Schlupflochs.

Vorangegangene Projekte dieser Art:

Shirt pimpen mit Applikation

Der vorherige Artikel beschäftigte sich schon damit, wie man langweilige Shirts für Kinder attraktiver machen kann. Nun gibt es zwei weitere Beispiele mit Applikation. Die Shirts wurden aus grauen Herrenrollis hergestellt. Alles, was benötigt wurde, lieferten die großen Rollis einschließlich Bündchen und Halsabschluss.

mit Einhorn

Man stelle sich das Shirt ohne Applikation vor – grauslich langweilig! So ist es hübsch geworden und Cilly wird sich bestimmt freuen. Die Strähnen sind Baumwollfäden, die mit der Applikation in einem festgenäht wurden.

mit Micky

Hier habe ich einmal Micky als Assoziation gewählt. Die Schleifchen wurden ebenso mit der Applikation in einem festgenäht und anschließend geschnürt. die Unterbrechung der Ärmel mit roten Streifen ist eher einem “Unfall” zu verdanken, die Schere rutschte aus. So musste ein ungewollter Schnitt behoben werden. Man behilft sich!

Wer weitere Ideen zum Applizieren sucht, bei Pinterest habe ich unzählige Beispiele gesammelt: https://www.pinterest.de/sewtonew/zauberhafte-applikationen/.

In meinem Shop gibt es einige kostenfreie Vorlagen von schon verwendeten Applikationen: https://sewtonew.blog/product-category/applikationsvorlage/

Shirt pimpen

Ja unter diesem Suchbegriff findet man Ideen, wie man ein einfaches T-Shirt verschönern kann. Ich spreche lieber von aufhübschen oder aufpeppen.

Hier sieht man die Möglichkeiten, Applikationen aufzubringen, farblich akzentuierende Taschen aufzunähen oder mit Farbe zu stempeln. Verschönernde Stickarbeiten, ein Aufnähen von Knöpfen oder Pompoms, Hineinarbeiten von Spitzen oder ein Unterbrechen mit Lochmotiven sind andere Ideen.

Ich habe zahlreiche Herrenrollis – eigentlich ganz langweilig – zur Verfügung. Die lassen sich natürlich kleiner nähen und dabei kann man Säume und Stücke der Bündchen erhalten. Das Upcycling würde aber ebenso langweilige Shirts hervorbringen. Also muss man sich für Kindershirts noch etwas einfallen lassen und es sollte diesmal schnell und unkompliziert realisierbar sein. Voilà:

drei Applikationsstückchen in schwarz wurden hinzugefügt
Spitze von Omas Kopfkissen wurde flügelartig mitgenäht

Da noch zahlreiche Rollis im Fundus liegen, geht es demnächst weiter mit anderen Ideen. Schaut wieder vorbei!

Raffung als besonderes Detail

Immer auf der Suche nach Ideen, um beim Nähen und Upcycling Besonderes zu kreieren, habe ich diesmal seitlich Gerafftes eingesetzt, das die Shirts von den üblichen, glatt gearbeiteten unterscheidet. Die Stoffauswahl mit Motivstoff und der Stoffmix aus Upcyclingstoffen kombiniert mit neuem Motivstoff erlaubten diesmal keine Applikation oder Plots oder Gesticktes zum Aufhübschen.

neue Shirts für Schwestern

Der graue Stoff mit den Kätzchen ist neu gekauft. Dazu habe ich Stoffreste in rosa und Teile von abgelegten T-Shirts verwendet. Wieder verfolge ich die Gedanken Nachhaltigkeit, Stoffe geschickt kombinieren, Farbharmonie und Harmonie zwischen Unistoffen mit Gemustertem.

Wie entsteht das Detail Raffung?

Gerafftes
Schema, wie es geht

Für den Raffbereich wird ein versäubertes Stück Stoff auf der linken Seite des Kleidungsstücks positioniert und mit drei Nähten befestigt. Die Schnur zum Raffen wird nun durchgezogen. Mit ihr kann man den Bereich nach Belieben mehr oder weniger raffen.

Für einen Rock sieht dieses Detail ebenso stylisch aus, siehe: https://sewtonew.blog/2021/05/28/neues-leben-fuer-ein-geliebte-kleidchen/

Schnitt für (fast) alle Fälle

Die Enkeltöchter werden größer, das ist das eine. Die Schnittmuster für Kleinere sind für mich deshalb passé. Die Möglichkeit für Upcycling, für Refashion und für die Verwendung von schönen Stoffstückchen ist das andere. Spitzen, Plots, Applikationen, Gesticktes, schöne Stoffrestchen, Motive und vieles mehr können vorne das Kleidungsstück zum Hingucker machen.

So ist ein Schnitt in Größen 116 bis 146, der vorne einen Einsatz vorsieht, der aber vieles andere auch möglich macht, entstanden. Ein Universalschnitt für eine lange Wachstumsphase steht somit zur Verfügung.

einige der Varianten für Mädchenkleider

Der Schnitt ist mit oder ohne Einsatz zu realisieren. Das Kleidungsstück kann in Brust- und Rockteil unterteilt werden oder durchgehend geschnitten sein. Der Rockteil kann mehr oder weniger oder gar nicht gekraust werden. Die Ärmelform ist variabel, ebenso wie das Schließen mit Reißverschluss oder Knopfleiste vorne oder hinten. Neben der Verwendung des Schnitts für Kleider können die Schnittstücke für eine Tunika oder für ein Longshirt gekürzt werden. Weiterhin ist das Projekt mit Jersey wie auch mit Webware zu realisieren.

So ist wirklich ein Universalschnitt für (fast) alle Gelegenheiten und für zahlreiche Designideen entstanden.

Kleid mit Einsatz
Hingucker integriert

Den Stoff mit den Miezen gibt es übrigens im shop: https://sewtonew.blog/product/stoff-floral-pets-8-miezen-ca-155-cm-x-896-cm/. Auch einzelne Miezen verschicke ich gerne, bitte per email anfragen.

Einige Nähbeispiele:

Knopfleisten oder Reißverschlüsse sind möglich.

Der neue Schnitt wird auf 16 DINA4 Seiten ausgedruckt und ist mit einer ausführlichen Anleitung versehen.

Er ist im shop erhältlich und steht nach Bezahlung sofort zum download zur Verfügung: https://sewtonew.blog/product-category/schnittmuster/

Ich wünsche viel Freude bei ideenreichen Projekten!!!

T-Shirt Upcycling zu Sommeroutfit

wenn es heiß ist

Diesmal habe ich mal kein Kleidchen oder eine Passe für ein Kleidchen aus einem T-Shirt gefertigt. Ich hatte Lust Hemdchen und Höschen für das Schwimmbad, für den Strand oder den Spielplatz bei Sommersonnenschein zu nähen. Von Hanna, die dunkelhaarig ist, habe ich noch zahlreiche bräunliche T-Shirts im Fundus, allesamt tiptop, und sie warten schon länger auf eine neue Verwendung. Dann fiel mir mein Pfötchenstoff ein. Er wird auch im shop angeboten: https://sewtonew.blog/product/baumwollstoff-pfoetchen-serie-purrfect-petals-je-50-cm-kopie/.

Er passt perfekt zu dem Braunton dieses Shirts. Von unten her habe ich das neue Hemdchen herausgeschnitten, wobei ich den Saum und sogar die Seitennaht erhalten konnte, weil Hanna so schlank ist. Aus dem schönen Baumwollstoff habe ich das Höschen und die Flügelärmel genäht. Diesmal sind die Flügel ganz schmal mit dem Bändchenfasser eingefasst. Eine Alternative mit Rollsaum und Bauschgarn hatte ich schon dargestellt. Den Schrägstreifen lieferte ein beigefarbenes Hemd bzw. dessen Rückenteil. Das Halsbündchen stammt von einem anderen braunen T-Shirt, bei dem das Bündchen breit genug war, um es ohne Auftrennen einer Naht herausschneiden zu können. Und noch eine Stoffquelle gab es: Das dehnbare Band im Höschenbund entnahm ich einem Kleid von Hanna.

So ist es doch wieder einmal gut, wenn man Vieles aufhebt!

Kordelaufnähfuß ermöglicht neues Design

Bisher habe ich aussortierte Kleidung beim Upcycling für Kinder sehr häufig mit Applikationen kindgerecht gestaltet. Nun werden die Enkel größer und Tierchen sind nicht mehr unbedingt en vogue. So kam mir die Idee, mit Schriftzügen zu arbeiten, damit unifarbene, abgelegte Kleidung Erwachsener Attraktivität für Kinder erlangt.

Zu meiner robusten, alten und tüchtigen Dame, die mich schon so lange begleitet, nämlich meiner Bernina 1090, gab es noch einen Kordelaufnähfuß zu kaufen, Nr. 21. So machte ich mich dann ans Werk. Unter den Stichworten Schriftzug und Sticken erhält man im Netz allerlei Anregungen.

Meine ersten Übungen waren mit Upcyclingsstoffen völlig risikofrei. Zunächst habe ich mit Trickmarker einen Schriftzug auf der Front eines T-Shirts ausprobiert.

Schriftzug mit Trickmarker

Zum Nähen auf Jersey wird ein Unterlegen mit Papier oder Stickvlies empfohlen. Wie sich zeigte, ist Papier nicht so gut, denn zwischen den Zickzackstichen ist die Unterlage kaum zu entfernen. Auswaschbares Vlies ist also doch günstiger.

Rückseite mit Rückständen Papier

Eine Alternative, die mir dann einfiel, weil ich schon mal Einfassungen aus Jersey entsprechend vorbereite, ist das Stoffstück mit Sprühstärke zu behandeln und zu bügeln, ehe man die Kordel aufnäht.

Festigkeit durch Sprühstärke

Die Erfahrungen beim Nähen sind dann wirklich fantastisch. Der aufzunähende Zierfaden gelangt ganz sicher unter dem Nähfaden. Bei engeren Kurven empfiehlt sich, bei eingestochener Nadel den Nähfuß kurz zu heben und das Nähgut etwas zu drehen. Das kennt man vom Applizieren.

Und nach den verschiedenen Übungen ist dann ein T-Shirt für die Enkelin entstanden. Für welche, kann man lesen.

mit Kordelaufnähfuß

Es handelt sich um ein Upcycling-Projekt: Der untere Saum und der Ärmelsaum blieben erhalten. Das T-Shirt ist aus einem T-Shirt des Onkels Gregor entstanden und wurde geschickt heraus geschnitten.

Wer einen schnellen und leicht zu nähenden Schnitt für ein T-Shirt sucht, das man auf diese Art und Weise leicht aufpeppen kann, ist hier auch richtig:

Covern – jetzt wird es weich und professionell

Mit meiner neuen Bernette b48 funlock habe ich eine erste Übungsrunde durchlaufen. Es ist immer etwas aufregend, Neues zu erproben. Wird man mit der neuen Maschine und den neuen Möglichkeiten Freund? Ich denke, das wird es!

Die Maschine ist eine kombinierte Cover- und Overlock mit zahlreichen Stichvarianten. Es bedarf ein wenig der Übung, sie zu den jeweiligen Arbeitsschritten umzurüsten, sprich im wesentlichen neu einzufädeln. Aber wenn man es durchdacht hat, geht es dann immer routinierter. Noch muss ich im Anleitungsheft die jeweils empfohlenen Fadenspannungen für die Stichart nachlesen, aber das Umrüsten ansich ist schnell klar. Klar ist auch, dass der Arbeitsprozess durchdacht werden sollte, damit es bei einem Projekt, sprich einem Kleidungsstück, nur einmal nötig wird umzurüsten. Die Planung von Arbeitsschritten bin ich aber gewohnt, weil mein Arbeitstisch nur Platz für eine Maschine hat. So habe ich schon immer reflektiert, wann ich die normale Nähmaschine und wann die Overlock benutze, damit, wenn es gut geplant ist, nur einmal die Maschine auf dem Tisch gewechselt werden muss.

Nun aber zu den ersten Näherfahrungen:

Meine Übungsprojekte waren zwei Kleidungsstücke für Cilly. Ein bunter, feiner Jersey und ein doppelter, wendbarer Sweat waren die Stoffe, wichtig für die unterschiedlichen Erfahrungen, denn der eine ist dünn und sehr elastisch und der andere dicker und weniger elastisch. Der Schnitt ist von Ottobre für eine glockige Tunika, im Falle des Sweatstoffes habe ich den Schnitt vorne bogenförmig unterteilt.

Der Coverstich ist vor allem für dehnbare Säume verwendbar. Und die Sache hat mich wirklich überzeugt! Von Bedeutung ist hier auch der glockige Schnitt und die damit stark gebogene Saumlinie. Ohne Cover habe ich das meist so gemacht: Um den inneren Stoffüberschuss beim Umschlagen zu bändigen, habe ich zunächst die untere Kante eingehalten, entweder mit dem Geradstich der normalen Maschine mit Stichlänge 5 und leichtem Zurren zum leichten Kräuseln oder aber mit der Overlock und Einstellung des Transports auf leichtes Kräuseln. Anschließend habe ich mich dann entweder für die Zwillingsnadel und somit für eine sichtbar doppelte Nahtlinie oder aber für den Wabenstich entschieden. Innen hat das Kleidungsstück dann in jedem Falle viele Nahtfäden – nicht schön! Nun wird komfortabler und mit weniger Nahtgewimmel gesäumt:

Covernaht zum säumen

Den glockigen Saum mit durchaus Stoffüberschuss im Innern habe ich lediglich gesteckt, dies mit kurzen Abständen der Stecknadeln und genauem Umschlag, damit der Saum überall exakt gleich zu liegen kommt. Denn beim Covern ist die Rückseite nicht zu sehen und es ist sicherzustellen, dass die rückwärtigen Schlingen noch auf der rechten Seite des Stoffs liegen, ansonsten wäre der Saum nicht überall angenäht. Dieses Vorgehen unterscheidet sich aber nicht vom Aufwand, den man bei Verwendung der Zwillingsnadel oder des Wabenstichs hat. Ich habe dann den dreifädigen Coverstich in breit gewählt. Zu meinem Erstaunen gab es keinerlei Fältchen auf der Rückseite, das Nähgut wurde ohne jede Schwierigkeit exakt transportiert, dies bei Standardeinstellung des Nähfüßchendrucks. Damit sieht der Saum vorne wie hinten perfekt aus.

Bei der gepunkteten Tunika hatte ich die schmale Variante für das Säumen gewählt. Das hat sich nicht als optimal herausgestellt, die Saumnaht ist dann im Verhältnis zum dickeren Stoff zu schmal. So habe ich der Einfachheit halber eine zweite schmale Naht gesetzt statt aufzutrennen. Insgesamt ging es hier aber ebenso einfach zu wie beim Säumen der anderen Tunika: kein Knubbeln, keine Fältchen im Inneren, kein Fadengewirr!

Die Ärmel habe ich ebenso mit Covernaht gesäumt. Hier hat sich als Nachteil herausgestellt, dass meine Bernette wie aber auch andere Covermaschinen keinen Freiarm für die Ärmelbearbeitung hat. Die Übungen haben mir gezeigt, dass dieser Projektabschnitt am besten zu händeln ist, wenn man den Ärmel auf links hat, man sieht den Umschlag außen, genäht wird aber innen auf der rechten Seite, indem man die Ärmelnaht langsam rundführt.

Tasche mit Covernaht aufgenäht

Eine weitere Erleichterung und Optimierung ist zu nennen. Taschen aufzunähen erforderte bisher folgende Schritte:

  • zunächst die obere Kante versäubern und säumen, erst Overlock, dann Zwillingsnadel oder Wabenstich oder normaler Stich
  • die Tasche außen herum versäubern, Overlock mit Einhalten
  • Außenkanten umschlagen, stecken und anstecken
  • Aufnähen mit normalen Stich oder Wabenstich

Nun bleibt alles elastisch auf und mit elastischem Material:

  • obere Kante mit Covern säumen oder wie hier mit Covern Spitze annähen
  • Kanten umschlagen und stecken und anstecken
  • Tasche mit Covern aufnähen

Wer genau hinsieht, wird entdecken, dass die Naht noch nicht gut geführt ist, sodass es ein wirklich wichtiges Fazit gibt:

Der transparente!!! Standardnähfuß wird demnächst zum Einsatz kommen,

damit man die Nahtführung optisch gut kontrollieren kann. Dies gilt auch für den nächsten Arbeitsschritt.

Jerseystreifen als Halsabschluss

Gerade bei leichten Stoffen möchte man am Hals nicht unbedingt mit einem Bündchen arbeiten. Gestreifte oder farblich akzentuierende Bündchen sind zwar ein bewährtes und beliebtes Gestaltungsmittel, aber nicht immer hat man ein passendes Bündchen zur Hand oder aber die Ware ist einfach zu fein für die meist doch dickeren Bündchen. Dann habe ich in der Vergangenheit schon Jerseystreifen verwendet. Welche Arbeitsschritte waren dann nötig? Die Jerseystreifen werden gefaltet und mit der Overlock gedehnt angenäht, entweder im Ring noch offen von vorderer zweiter Schulter zu hinterer zweiter Schulter, bevor man die Schulternaht schließt, oder aber als Ring geschlossen an die schon vollständig geschlossene Halsrundung. In jedem Falle hat man es dann innwendig mit einer abstehenden, dicken Overlocknaht zu tun – nicht schön! Es lässt sich mit einen eventuell farblich abgesetzten Streberstreifen im hinteren Halsbereich noch Chic hinzufügen und auf dem Bügel hängend oder gefaltet liegend sieht man dann die hässliche Naht nicht. Dick bleibt es aber dennoch und der Streberstreifen sorgt auch nicht unbedingt für hohe Elastizität!

Der Durchbruch ist nun gefunden: Der gefaltete und zum Ring zusammengenähte Jerseystreifen wird der leicht umgeklappten Halsrundung gedehnt untergesteckt. Ich habe tatsächlich nur gründlich mit Stecknadeln das Nähen vorbereitet! Dann wird knappkantig gecovert – fertig! Alles liegt flach aneinander und ist sauber und ist absolut elastisch! Damit bin ich sehr zufrieden!

Allerdings und ich wiederhole mich: Der transparente Standardnähfuß wird demnächst auch hier zum Einsatz kommen!

Bei der gepunkteten Tunika habe ich statt des Jerseystreifens eine elastische Spitze gewählt, das Verfahren ist hier aber entsprechend.

Fazit zu den Nähmaschinen: Ich denke, dass sich eine Covermaschine für Diejenigen lohnt, die viel nähen und Freude daran haben. Meine Wahl fiel auf eine Kombimaschine, weil meine erste Overlockmaschine kaputt ging und die Reparatur nicht wirtschaftlich erschien. In diesem Zusammenhang warne ich vor allzu preiswerten Einsteigermodellen wie der meinen ersten Overlock. Hier gilt wahrscheinlich: Wer billig kauft, kauft zweimal. Meine normale Nähmaschine ist im Übrigen die gute alte Bernina 1090 und sie begleitet mich schon Jahrzehnte. So sollte es sein! Sie war ein Geschenk meiner Eltern, das macht sie noch einmal wertvoller, zumal ich für meine Enkelkinder und ihre Urenkelkinder damit nähe.

Flatlock- neuer Weg beim Upcycling

Es zieht sich durch meinen blog durch: Wie bekommt man abgelegte Kleidung Erwachsener zu Kinderkleidung ansprechend aufgearbeitet und umgestaltet. Bisher habe ich unifarbene und damit etwas triste Sachen dadurch aufgepeppt, dass ich mit Kinderstoffen kombinierte oder aber – und dies sehr häufig – kindliche Applikationen aufbrachte. Jetzt wird Leni 7 Jahre alt und Curd ist schon 9. Damit sind die vorhandenen brauchbaren Stoffstücke oft einfach zu klein, Kombinationen werden die Regel werden, und zudem entwachsen die Enkelkinder den kindlichen Applikationen.

Neue Wege sind zu finden!

Nun bin ich auf Bauschgarn in Flatlocknähten gestoßen. Und siehe da: Schnelles und einfaches Upcycling steht in Aussicht. Bauschgarn gibt es einfarbig, multicolor oder sogar neonfarbig.

Mutters Pullover verkleinert und mit Flatlock zusammengenäht

Nach einem einfachen Grundschnitt in Größe 134 habe ich den Pullover von Mamma seitlich und oben sowie oben an den Ärmeln für das Töchterchen gekürzt. Die Bündchen unten blieben erhalten. Das Halsbündchen habe ich abgeschnitten und gekürzt wiederverwendet. Alles ist rundum mit Flatlock in Multicolor-Bauschgarn zusammengenäht.

Detail Flatlocknähte

Am Ärmel habe ich unten noch eine Flatlocknaht zur Zierde gesetzt.

Ziernaht

Mein Nähen war ein erster Versuch mit Flatlock. Da man immer dazu lernt, ist das erste Stück noch nicht perfekt. Die Flatlocknähte haben, wie ich dann merkte, eine Richtung. Sie stehen an einer Seite etwas hoch. Damit symmetrisch gearbeitet wird, ist das bei den Nähten links und rechts zu beachten. Näht man die Seitennaht mit den Vorderteil oben von oben nach unten, sollte man auf der anderen Seite mit Vorderteil oben von unten nach oben nähen. Dann wird es symmetrisch. Es gibt auch die Anweisung, die Flatlocknaht noch einmal mit Geradstich zu übernähen. Dann entfiele meine Überlegung, weil der Geradstich Flatlock niederdrückt. Allerdings ist dann auch die Dehnbarkeit hin. Ich habe also auf die zusätzliche Naht verzichtet.

zweiter Versuch mit Flatlock

Bei diesem Exemplar habe ich dann schon symmetrisch gearbeitet. Außerdem habe ich eine zusätzliche Ziernaht entlang des Ärmels gesetzt. Die Ärmel habe ich diesmal mit Overlock eingesetzt. Und dann ist mir noch aufgefallen, dass, je nachdem in welche Richtung man arbeitet, das Halsbündchen auch anders aussehen kann.

mit Flatlock angenähtes Halsbündchen

Diesmal verschwindet die untere Kante des Strickbündchens innen, bei vorherigen Exemplar lag sie außen. So kann man also auch mit den Nähten und ihrer Richtung spielen.

Meine Flatlockexperimente werden sich weiter entwickeln. Ich habe zunächst die Dreifadenvariante angewendet. Ich bin sicher, dass ich die Möglichkeit Flatlock bei weiteren Gestaltungsideen unbedingt mit bedenken werde. Außerdem kann meine neue Bernette 48 auch covern. Demnächst also mehr zu Flat- und Coverlock, denn es gilt, Tristesse für Kinder aufzumuntern.

Törtchen, Törtchen, Törtchen

Es war der Wunsch meiner Enkelin Leni, noch einmal ein Kleid oder ein T-Shirt oder eine Tunika mit einem Törtchenstoff genäht zu bekommen. Die kleine Schwester trug gerade ein Kleidchen mit entsprechendem Motivstoff auf. Der vormals verwendete, grüne Stoff war ausverkauft, nur ein gleicher in festerer Baumwolle für Dekorationszwecke war verfügbar. So habe ich mich auf die Suche nach einer Alternative gemacht und fand diesen Jerseystoff bei Slantastoffe, der sich als sehr schön weich erwies. Ich bestellte 1,30 m.

Im Fundus fand ich einen passenden einfarbigen Jersey, ehemals ein Nachthemd meiner verstorbenen Mutter, in sehr guter Qualität. Etwas Einfarbiges zum starken Motivstoff beruhigt die Wirkung, so denke ich. So entstanden aus den 1,30 m drei Kleidungsstücke für die drei Enkeltöchter. Wenn die Uroma das sehen könnte!

Das erste Kleidchen ist nach meinem bewährten Schnitt gefertigt.

für Cilly nach meinem easy-peasy-Schnitt
für Lotta nach einem Ottobre-Schnitt
für Leni ebenso nach Ottobre-Schnitt
Partnerlook für Schwestern

Törtchen, das scheint für Mädchen, die beim Backen helfen und die gerne naschen, ein beliebtes Motiv zu sein. Ich hatte das schon einmal berücksichtigt, so gibt es eine Törtchen-Applikationsvorlage kostenfrei und ein Schürzenset für Mutter und Kind mit Törtchen im shop.

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