Meine Nähhobby hat eigentlich derzeit Pause. Ein großer Garten, der nach dem Winter wieder zum privaten Paradies erweckt werden will, erfordert meine ganze Aufmerksamkeit. Noch bin ich nicht ganz durch, aber bald … Ein Glück ist, dass der strenge, späte Frost in zuvor sehr nassem Boden eine gute Frostgare hinterlassen hat, das macht die Arbeit in lehmigem Untergrund leichter. Allerdings haben auch empfindliche Pflanzen, inbesondere meine Staudenanzuchten in Töpfchen, den späten Frost nicht überlebt.
Eigentlich also Nähpause, aber vorgestern Abend war Fußball, Bayern gegen Madrid. Opa ist dann absorbiert und Oma sucht das Nähzimmer auf. Da Leni Sommershirts benötigt, habe ich zwei Shirts von Mama zerschnitten, aber eben mit Bedacht, denn es gilt, Schönes zu erhalten.
Knopfleiste mit Biesen wiederverwendet:
Bei diesem leichten Shirt habe ich die Knopfleiste mit Biesen für das Kindershirt übernommen. Ein Raglangrundschnitt diente als Basis. Es traf sich gut, dass das Shirt nur im unteren Bereich Rostflecken aufwies, die fielen einfach weg, weil ich den Schnitt Größe 104 oben an den Biesen ansetzte. Statt Bündchen habe ich oben eine Gummirüsche angenäht, das passt doch sehr schön zu den Biesen. Die Säume unten habe ich mit Zwillingsnadel gearbeitet.
Biesen und Smokbereich wiederverwendet:
Ausgangspunkt war ein Kurzarmshirt von Mama, das einen beschädigten breiten Smokbereich als unteren Saum aufwies. Den habe ich kurzerhand abgeschnitten. Die Kurzärmel schlossen unten mit Raffung durch doppelten Smokgummi ab. Dieses schöne Detail wollte ich übernehmen. Beim Zuschnitt musste ich mit Gewichten den unteren Bereich des aufgeschnittenen Ärmels dehnen, um den Schnitt ordnungsgemäß anlegen zu können. Ansonsten habe ich wieder den Raglangrundschnitt verwendet. Das war schon einfach. Auch die Biesen des Ausgangsshirts blieben erhalten. Dabei musste ich aufpassen, dass beim Zuschnitt die Symmetrie erhalten blieb. Das nicht gedehnt angenähte Halsbündchen habe ich dann mit einem Gummifaden gesmokt, um eine passende Anmutung zu erreichen. Aus demselben Grund habe ich den Saum als gewellten Rollsaum gearbeitet.
Es stand dann 2:1 und beispielsweise Stürmer Müller war im Interview offensichtlich sauer. Oma war nicht sauer, sie nutzte die Fußballzeit für zwei schnelle Upcycling-Shirts.
Nachtrag:
Auch Sonntag gab es spät noch Sport im Fernsehen. Derweil Opa gebannt zusah, nähte Oma.
Smokbereich wiederverwendet:
Aller guten Dinge sind drei. Aus dem vorherigen Projekt war noch Smokabschluss des weißen Shirts übrig, der in Teilen noch unverletzt war. Von Hanna stammt das dunkle Shirt mit Vögelchen, es fand sich in der aktuellen Upcycling-Tüte. Ich verwendete einen einfachen Grundschnitt und legte ihn unten am Shirt an – das spart das spätere Säumen. Ebenso verwendete ich den unteren Bereich der nicht aufgeschnittenen Ärmel – Säumen und Ärmelinnennaht gespart -, siehe auch Upcycling: Ärmel nicht aufschneiden!. Um das dunkle Shirt aufzupeppen, fand ich das Restchen Smokbereich als zusätzliche Flügelärmelchen nett. Ich fasste es beim Einsetzen der Ärmel zwischen die Stofflagen. So ergab sich ein weiteres flottes Shirt, das mich selbst freut, weil mir die Idee mit den Flügelärmelchen kam.
2 Gedanken zu „Beim Upcycling schöne Details erhalten“