Weihnachtskleidchen, und was danach?

Zugegeben, ich hatte mich in ein Kinderkleid im Internet verguckt. Und wenn ich mir etwas in den Kopf setze, bleibe ich durchaus hartnäckig. Es handelte sich um ein Kleid mit einem transparenten Drüber, dessen Charme darin bestand, dass es mit Sternen übersät war. Das hätte aber bedeutet, dass man ein zweilagiges Kleid für einen Tag oder eben zwei Weihnachtstage herstellt.

Das passt nicht zum Grundgedanken meines Blogs Nähen und Upcycling, der sich ja um Wiederverwertung bemüht. So kam ich auf die Idee, das transparente Drüber als Überwurf abnehmbar zu gestalten, damit das Kleid darunter weiter ganzjährig tragbar wird und ggf. weitere Optionen der Gestaltung bietet.

Ich kam auf die Idee, das Kleid an der Schulter überlappend zu schließen. Flache, kleine Knöpfchen an der Stelle bieten die Möglichkeit, später verschiedene Krägen anknöpfen zu können. Außerdem hat man so die Möglichkeit, das Kleid samt Überwurf in einem anziehen zu können.

Ich bastelte mir einen Schnitt, den ich nach weiterer Überarbeitung und Digitalisierung auch online stellen werde. Das also später.

Weihnachtskleidchen für Leni und Lotta

Ich hatte noch einen dunkelblauen Stoff, der mir als Reststück von Katrins Nachbarin geschenkt wurde, ohne weitere Beschreibung. Eine Brennprobe verriet, dass er zumindest teilweise Polyester oder eine andere Kunstfaser enthielt. Ansonsten fühlte er sich wollig und hochwertig an, ich vermute also eine Woll-Mischfaser. Diese Überlegung ist wichtig, denn Drunter und Drüber sollten sich nicht statisch aufladen.

Als Transparentes kam natürlich Baumwolltüll infrage, das war eigentlich mein Ausgangsgedanke. Aber nachdem ich die feinste Art dieser Stoffsorte in Händen hielt, fiel dann doch die Wahl auf Chiffon aus Polyester, weil Chiffon so wunderbar weich und fließend daherkommt. Was ich mir damit antat, dazu später. Der feinste Tüll war einfach noch zu steif.

die Kleidchen drunter

Die Kleidchen aus dem dunkelblauen Wollmischgewebe wurden zu durchgehend geschnittenen einfachen Modellen, mit der Besonderheit einer vorderen Falte – wegen der Bequemlichkeit – und der Schließung an der Schulter. Die Ausschnitte sind mit Belegen versäubert.

je zwei Knöpfchen am größeren Kleid
je ein Knöpfchen am kleineren Kleid

Der transparente Überwurf ist hinten mit einer Weite gebenden kleinen Falte versehen und aus demselben Grund seitlich weiter ausgestellt geschnitten. Er ist auch länger als das Drunter, das betont das Flatterhafte. Vorne sind die Überwürfe offen und mit einem Knöpfchen gehalten. Verziert wurden sie mit aufgebügelten Sternchen.

Überwurf weiter und länger

So ist es also geschafft. Das Weihnachtsfest mit festlich gekleideten Mädchen kann kommen. Für die anderen beiden Enkelkinder werde ich gänzlich Anderes produzieren, das also nächste Woche.

So habe ich drei Ausblicke:

  • Es entsteht ein Schnitt für ein Mädchenkleid mit Überwurf.
  • Meine leidvollen Erfahrungen mit dem Nähen von Chiffon werde ich zusammenstellen und Tipps geben.
  • Ein anderes Projekt für Curd und Cilly folgt.

Ich habe aber auch Rückblicke, denn Kleidchen zu Weihnachten haben schon Tradition.

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