Aber weit und bequem muss es sein! Dann passt es zu heißen Sommertagen, ebenso aber zur kälteren Jahreszeit, indem Longshirt, Pullover und Leggings dazu kombiniert werden, sozusagen ein Allrounder für ständiges Tragen.
Und es ist schnell genäht, weil weder Kragen noch Ärmelabschlüsse zu nähen sind.
Die bequeme Weite wurde durch eine vordere Falte unterhalb der Passe und durch faltigen Ärmelbeginn erreicht. Zudem ist das Hängerchen weit ausgeschnitten und im Rockteil beutelig geschnitten. Ein dicker Pullover passt sicher drunter. Die Hände oder Utensilien kann man bequem in seitlichen Taschen unterbringen.
Das Kleidchen ist ein halbes Upcyclingprojekt, denn der schwarze Stoff ist einem ehemaligen Herren T-Shirt entnommen. Die Kombination des unruhigen Kinderstoffs mit einen Unistoff fand ich hübsch.
Die Idee mit dem eingesetzten Herz kam mir schon im Winter beim Surfen zu Mädchenkleidern. Es hat ein wenig gedauert, bis die Idee in einem Schnittmuster und Kleidern mündete.
Meist sind solche Sommerhängerchen einfach gehalten, eben mit Bindebändern auf der Schulter. Das ist zugleich praktisch wie einfach und sommerlich luftig. Nur ein Höschen drunter und es geht ab zum Strand, zum Schwimmbad oder zum Eisessen. Und die Bindebänder sowie die Weite sorgen dafür, dass das Kleidchen auch noch im nächsten Jahr passt. Die Machart ist für Nähanfängerinnen geeignet und wie schnell ist ein solches Kleidchen genäht, auch im Upcyclingverfahren! Günstig ist ein Bändchenfasser: https://sewtonew.blog/2018/10/25/und-der-baendchenfasser-kann-noch-mehr/.
Manchmal sind sie aufwändiger gestaltet, indem Rüschen den Ausschnitten aufgenäht werden. Die Rüsche kann sich unten wiederholen. Jede Art von Taschen ist auch denkbar. Oder sie sind mit Applikationen oder Webbändern verziert.
Mir ist dann das eingenähte Herz eingefallen.
Ton in Ton, insgesamt herzigrot gepunktet zu Erdbeerstoff
Das eingesetzte Herz ist doppelt genäht, also innen gefüttert. Damit verschwinden die Nähte des Einsetzens. Seitlich am Herz ist das Kleidchen ganz leicht gekraust, das betont das Herzchen. Ansonsten ist das Kleid einfach gehalten, kein weiterer Schnickschnack. Möglich ist der natürlich schon.
Welche Anforderungen sollte ein Kinderkleidchen erfüllen? Robust und bequem sollte es sein. Dann ist noch wichtig, dass es, derweil das Kind ständig wächst, häufig getragen werden kann, sowohl zu Festlichkeiten, aber auch im Alltag und, wenn es geht, bei jeder Temperatur. Solche Allrounder sind Hängerchen oder Trägerkleidchen, die lange gute Dienste tun.
Sie sind ärmellos. Das hat den großen Vorteil, dass sie mit wechselndem Drunter ganzjährig und zu allen Anlässen zu tragen sind. Ein dicker Pullover ebenso wie ein festliches Blüschen können untergezogen werden. Im Sommer trägt das Kind das Kleidchen auf nackter Haut.
Wichtig für die Ganzjahreseignung ist die Stoffauswahl. Der Stoff sollte robust und dennoch leicht sein. Jeansartige Stoffe oder Babycord eignen sich nach meinen Erfahrungen überaus gut. Ein Elastananteil ist dabei günstig. Wichtig für den Sommer ist aber, dass der Stoff überwiegend aus Baumwolle besteht.
Die Bequemlichkeit wird einerseits durch die Weite garantiert. Die Kleidchen sind ausgestellt oder haben zusätzlich noch Falten oder gekrauste Bereiche, die nach unten hin aufspringen. Andererseits ist das leichte Überziehen zu bedenken. Entweder die Kleidchen sind weit ausgeschnitten oder sie haben einen leicht zu bedienenden Verschluss im Rücken, vorne oder an der Schulter.
Meine letzten Werke dieser Art sind folgende:
Hängerchen Größe 86 – 92
Hängerchen Größe 104
Sie erfüllen die genannten Kriterien
fester, elastischer, jeansartiger Baumwollstoff
schräg ausgestellt und zusätzlich je eine Falte vorne und hinten
Druckknopfleiste im Rücken oben,
und sie sind praktisch, da sie Taschen haben, und sie sind hübsch, weil mit einer Applikation gearbeitet wurde.
Beide Kleidchen neben weiteren Beispielen sind im shop Mädchenfein zu finden.
Das Kleidchen, das ich für meine Enkelin nähte – Kleid mit der Maus – finde ich selbst so drollig, das ich die Maus noch einmal nähte. Diesmal auf einem Hängerchen in meinem A-Linie-Schnitt, den ich mir vor längerer Zeit ausdachte und so gerne verwende. Demnächst muss ich mich auch einmal für euch um die Digitalisierung des Schnitts kümmern.
Was ist also entstanden?
Die Applikationsvorlage folgt demnächst zum download.
Wie im vorhergehenden Artikel angekündigt, habe ich mit dem ersonnenen Schnitt ein weiteres Kleidchen genäht.
Mir kam zugute, dass mich eine Kurzreise an den Bodensee und nach Lindau führte. Und in Lindau muss ich jedes Mal das besondere Stoffgeschäft Marie Lind besuchen. Man führt dort außergewöhnliche Stoffe aus französischer Quelle, meist haben sie etwas festere Baumwollqualität und sind überwiegend für Dekozwecke geeignet. Ich könnte stundenlang dort schwelgen. Immerhin finden sich dort auch Stoffe, die für Kinder geeignet sind. Ich kaufte einen maritimen Stoff und hatte gleich eine Verwendung im Sinn.
Zu Hause angekommen, wurde der Fundus durchsucht, was passen könnte. Eigentlich hatte ich Jeansstoffe in meiner Vorstellung, viele Stücke erwiesen sich jedoch trotz des Schnitts, der drei Stoffstücke kombiniert und eben für Resteverwertung oder Upcycling überaus geeignet ist, als noch zu klein. Ich wollte nämlich für Leni nähen, die hat inzwischen Größe 110. Leni wird noch einmal auf Reisen gehen, wahrscheinlich ans warme Meer. Da passt ein Sommerhängerchen und der maritime Stoff. Schließlich fand ich doch noch Passendes, musste aber, um mit den Stücken auszukommen, die Seitennähte arbeiten. Im Schnitt ist das nicht unbedingt erforderlich. Verwendet wurden Teile aus zwei Herrenhemden in jeansartigem Stoff, hellblau sowie graublau. Selbst die Knöpfe fand ich an einem anderen Herrenhemd, nachdem ich den Gedanken an rote Kinderknöpfe verwarf. Das hätte das Oberteil mit dem starken Muster gestört. So ist wieder einmal ein Kombiprodukt in überwiegend Upcyclingmanier entstanden.
Die Idee für die Applikation erhielt ich über Pinterest, wo ich zauberhafte Applikationen sammle.
Beim nochmaligen Nähen kam mir die ein oder andere Idee, wie ich euch die Anleitung noch deutlicher und verständlicher fassen könnte. So habe ich die Anleitung noch einmal überarbeitet und nun ist es geschafft, selbst Nähanfängerinnen müssten mit der Anleitung klar kommen. Der Mehrgrößenschnitt umfasst die Größen 86 – 126. Den Schnitt und die ausführliche Fotoanleitung findet ihr bei mir im Shop.
Ich wünsche also viel Freude beim Aufnehmen der ein oder anderen Idee und beim Nachnähen!
Ein weiteres Exemplar habe ich in meinem Shop eingestellt:
Schon lange beschäftige ich mich mit Mädchenkleidern, sammle eifrig Ideen bei Pinterest und habe inzwischen einen gewissen Überblick, was so gefertigt wird und was möglich ist.
Wenn aus abgelegter Kleidung Neues entstehen soll, ist meist ein Schnitt günstig, der ein Zusammensetzen aus verschiedenen Stoffen vorsieht. Manchmal ist es aber auch nur einfach schön, im Stoffgeschäft herrlich zueinander passende Stoffe zusammenzustellen. Bei zugehörigen Schnitten befindet sich die Teilungsnaht zwischen verschiedenen Stoffen mal quer unter einer Passe und über einem gerüschten Rockteil, mal wird längs geteilt, oder es wird eine diagonale Teilung genäht. All das habe ich schon ausprobiert. Die Schnittführung hängt auch damit zusammen, wie man das Kleid schließt. Oft ist der Halsausschnitt so groß, dass weder Knöpfe noch Reißverschluss vorgesehen werden. Wenn diese vorhanden sind, befinden sie sich hinten oder vorne längs, manchmal ist die Schulterpartie knöpfbar.
Aus den Erfahrungen ergab sich der Wunsch, mal etwas Neues auszudenken.
So ist der Schnitt Cilly – ein Schnitt für Mustermix – entstanden. Er zeichnet sich dadurch aus, dass die Teilungsnähte bogenförmig geführt werden, dass die Knopfleiste ebenso bogenförmig integriert ist und dass die Teilungsnähte das Kleid fertigstellen, ohne dass die Seitennähte genäht werden müssen. Damit läuft die eine wie die andere Stoffart exakt vom Vorderteil zum Rückenteil. Der Schnitt ist natürlich ebenso geeignet, um ein nicht zusammengesetztes, einfaches Hängerchen zu nähen.
Ich werde noch weitere Exemplare probenähen und dann den Schnitt digitalisieren. Ich denke, dass ich Ende August damit soweit bin. Ihr werdet den Schnitt dann in meinem shop finden.
Zu Upcycling von Jeans ist Allerlei veröffentlicht. Das erklärt sich dadurch, dass der Jeansstoff so robust und trageangenehm ist. Außerdem ist er in jahreszeitlich verschiedenen Kombinationen ganzjährig einsetzbar.
Ich habe länger darüber nachgedacht und herumgebastelt, bis mir gelungen ist, ein Hängerchen aus Jeans zu kreieren und auch noch den Schnitt zu digitalisieren sowie eine Anleitung zu verfassen. Ein Hängerchen aus Jeansstoff ist ein Allrounder. Nur mit einem Höschen drunter ist es für einen Supersommer wie dieses Jahr ebenso passend wie kombiniert mit einem Rolli oder Pullover im Winter. Nähen und Upcycling lohnen sich also wirklich.
Du möchtest Jeans, die schon gute Dienste getan haben, weiterverwenden? Hier ist ein Vorschlag, wie aus den Hosen ein schönes Mädchenkleid, ebenso robust wie spielfreundlich, entsteht. Der Clou ist das Zusammensetzen aus Bahnen, weil die Hosenbeine eben kein weites und bequemes Kleidchen in A-Linie in einem Stück hergeben. Du benötigst zwei farblich harmonierende, abgelegte Jeans und Baumwollstreifen zum Einfassen von Kanten. Hier empfehle ich ein farblich passendes, abgelegtes Herrenhemd oder eine ausgediente Bluse zu verwenden. Für die zwei großen Größen benötigst du weite Herrenjeans, Damenjeans, insbesondere enge, geben die Stoffstücke der Bahnen nicht her. Der wirklich für das Upcycling ausgeklügelte Schnitt ermöglicht ein leichtes Überziehen und Ausziehen, weil mit dem Zusammensetzen Knopfleisten in einem integriert werden.
Der Schnitt ist auch für eine Stoffresteverwertung super verwendbar.
Also viel Freude beim Nachnähen und bei guten Ideen für eine Gestaltung! Ran an Schere und Nähmaschine!
Julia ist die erste, die das Kleidchen nachgenäht hat. Sie stellt mir ihre Fotos zur Verfügung. Ich bedanke mich ganz herzlich dafür. Ich freue mich, dass das Projekt Anklang findet und dass Julia so Schönes kreiert hat, einfach super! Gleichzeitig gibt sie mir zwei kleine Anregungen für die Anleitung, damit es noch klarer wird. Ich werde diese aufnehmen und die Anleitung ergänzen. Nachfolgende finden also die durch Julia optimierte Anleitung.
Auch Jasmin hat, nachdem sie die Anleitung per Zufall fand, das Kleidchen in einer Nachtaktion nachgenäht und das Bild des fertigen Kleidchens zum Veröffentlichen freigegeben. Ich bedanke mich ganz herzlich dafür und schicke Grüße in die Schweiz. Es freut mich, dass die Anleitung Anklang findet. Hier nun das Kleidchen für die Tochter von Jasmin:
Leni liebt die Geschichten mit der Maus. Die kleinen Videos sind auch zu drollig. Sie lacht herzhaft vor Freude, wenn mit einer Pointe unerwartet Lustiges geschieht. Die Macher der Sendungen haben wirklich Humor und können sich in Kinderseelen hinein denken.
Warum also Maus und Elefant nicht als Applikation beim Nähen verwenden. Ich gehe davon aus, dass das wahrscheinlich geschützte Muster für die private Nutzung – sozusagen Privatkopie – frei ist, und ich mich keiner Urheberrechtsverletzung schuldig mache.
Ich habe den von mir entworfenen Hängerchenschnitt verwendet. Dieser schafft Weite über eine Falte vorne und hinten. Die Druckknöpfe hinten setzen die Faltenlinie fort und die inneren Umschläge der Knopfleiste sind die oben aufgeschnittene Falte. Ärmel- und Halskante und diesmal auch der Saum sind mit Bändchen gefasst. Der gepunktete Jeansstoff ist dehnbar. Dadurch wird das Hängerchen schön bequem. Der karierte Stoff ist ein fester Baumwollstoff und entstammt einer ehemaligen Tischdecke.
Wenn es heiß wird, mag man es luftig. Für Kinder mit relativ gesehen größerer Oberfläche ist es besonders wichtig, Überhitzung zu vermeiden. Sie können nicht so schwitzen wie Erwachsene. Neben Sonnencreme, Sonnenhut und viel Trinken ist luftige Kleidung angesagt. Mädchen haben hier einen Vorteil: Sie können die hübschen, weiten Hängerchen anziehen, Luft kann bei jeder Bewegung über den Körper streichen. Die Männer in heißen Klimaten mit traditioneller Bekleidung haben es da auch besser als die in westlicher Kleidung.
Wie schafft man Weite?
a) Die Raffung beginnt schon am Halsausschnitt.
Dieses Ruckzuck-Kleidchen ist am Hals gesmokt und an den Säumen mit Rollsaum versehen. Dem Stoff konnte ich im Stoffgeschäft nicht widerstehen.
Hier wurde am Halsausschnitt und an den Ärmelabschlüssen mit dem Bändchenfasser versäubert. Der Stoff war ein Rest Satin.
b) Die Raffung befindet sich unterhalb einer Passe.
Dies ist ein Upcycling-Kleidchen aus Mutters T-Shirt. Da das Shirt schon eine schöne Passe hatte, habe ich sie einfach weiterverwendet und es mir mit wellenden Rollsäumen ganz einfach gemacht, sozusagen das schnelle Kleidchen.
c) Statt zu raffen, lässt sich Weite auch durch Falten erreichen.
Hier ist vorne und hinten schon am Halsausschnitt gefaltet worden. Man kann natürlich auch unterhalb einer Passe den Rockteil mit Falte oder Falten versehen, siehe Wie aus dem Osterei gepellt .
Die Hängerchen haben etwas Praktisches, nicht nur bei Hitze. Mit T-Shirt, Rolli, Pullover bzw. Leggins oder Strumpfhose sind sie ganzjährig einsetzbar. Da macht das Nähen noch mehr Spaß.
Bettwäsche hat meist eine gute und feste Baumwollqualität, die angenehm auf der Haut ist. Im Wäscheschrank lassen sich also vergessene Stoffressourcen finden. Da mein Hobby bekannt ist, bekomme ich zuweilen abgelegte Bettwäsche zur Wiederverwendung. Diesmal war es auch so, Hanna mistete aus: Ein groß getupfter Kissenbezug wurde meiner. Er wartete auf etwas Passendes, das das Farbfeuerwerk etwas mildern sollte. Passendes fand sich nun in Form eines Jeanshemds, das mit weiten Ärmeln längst aus der Mode kam, und beim Aufräumen zu “Nähen und Upcycling” wanderte. Sehr heiß gewaschen, etwas gebleicht und nicht mehr abfärbend passte es nun zum Kopfkissenstoff, auch bei heißen Wäschen und beim Dampfbügeln.