Immer auf der Suche nach Ideen, um beim Nähen und Upcycling Besonderes zu kreieren, habe ich diesmal seitlich Gerafftes eingesetzt, das die Shirts von den üblichen, glatt gearbeiteten unterscheidet. Die Stoffauswahl mit Motivstoff und der Stoffmix aus Upcyclingstoffen kombiniert mit neuem Motivstoff erlaubten diesmal keine Applikation oder Plots oder Gesticktes zum Aufhübschen.
neue Shirts für Schwestern
Der graue Stoff mit den Kätzchen ist neu gekauft. Dazu habe ich Stoffreste in rosa und Teile von abgelegten T-Shirts verwendet. Wieder verfolge ich die Gedanken Nachhaltigkeit, Stoffe geschickt kombinieren, Farbharmonie und Harmonie zwischen Unistoffen mit Gemustertem.
Wie entsteht das Detail Raffung?
Gerafftes
Schema, wie es geht
Für den Raffbereich wird ein versäubertes Stück Stoff auf der linken Seite des Kleidungsstücks positioniert und mit drei Nähten befestigt. Die Schnur zum Raffen wird nun durchgezogen. Mit ihr kann man den Bereich nach Belieben mehr oder weniger raffen.
Meine Enkelin Leni liebt das Malen. Sie zeichnet für ihre 8 Jahre wirklich erstaunlich. So hebt Mutter Zeichnungen auch auf, schneidet sie aus und laminiert sie.
Lenis Entwurf
Leni ist in der „Elefantenklasse“ und feierte ihren Geburtstag unter dem Motto Elefant. So sind zahlreiche Muffins dekoriert worden.
Elefantengeburtstag
Mich erreichte der Wunsch, ein Loch in einem Jerseykleid zu flicken, ein Kleid, das sie sehr mag. Das Loch befand sich hinten und war recht groß. Eine einzelne Applikation auf dem Popo will man aber doch nicht realisieren. So habe ich die Elefantenvorlage von Leni zunächst digitalisiert.
Applikationsvorlage
Ich dachte mir, ein einzelner Luftballon könne das Loch auf der Rückseite des Kleids überdecken. Der zugehörige Elefant ist dann auf der vorderen unteren Seite des Kleid positioniert worden.
Applikation, um Loch zu flicken
Die Applikation ist sehr kindlich. Es kann sein, dass Leni sie nicht mag, denn sie schaut schon ins Teenageralter hinüber, zumal die Cousine älter ist und schon „Disco“ auf dem T-Shirt stehen hat. Aber es ist immerhin ihr eigener Entwurf. Falls es nicht zusagt, gibt es noch die kleinere Schwester…
Demnächst werde ich sicher in der Lage sein, auf Wunsch „Angesagtes“ zu nähen, da bin ich flexibel. Schauen wir also, was der Blog in Zukunft mit größer werdenden Enkelkindern präsentiert…
Ja es zieht sich durch meinen gesamten blog. Selbst kleine Kleidungsstücke oder Teile von Kleidungsstücken lassen sich als Passen für Mädchenkleider verwenden.
rotes Sommertop wurde verwendet
So werden Tops, T-Shirts und noch brauchbare Rücken von T-Shirts einer neuen Verwendung zugeführt, insbesondere dann, wenn die Kinder so groß geworden sind, dass für ein ganzes Kleid das Upcyclingmaterial sowieso nicht mehr reicht. Und es gibt einen weiteren Vorteil. Der unruhige und starke Motivstoff für Kinder verlangt geradezu nach etwas Einfarbigem zu Beruhigung und Abrundung des Designs. Damit habe ich mich schon häufiger beschäftigt.
Es gab eine Anregung, die mich dazu veranlasste mich ausführlich und rundum mit dem Thema Pulswärmer zu befassen. Im Bernina-Blog wurden Walkstulpen – schön verziert, aber leider nicht mit Daumenloch versehen – abgebildet. Die Covernähte hatten es mir zudem angetan.
Walkstulpen, Quelle: Bernina-Blog
Und dann ist etwas Neuartiges entstanden:
mit Daumenloch
Bewegungsfreiheit mit Daumenbereich
Nun aber zu den Überlegungen und Details bis hin zum Schnittmuster:
Armstulpen oder Pulswärmer sind überaus praktisch zur Winterszeit. Im Unterschied zu Handschuhen bleibt die Hand warm, ohne dass das Fingerspitzengefühl verloren geht. Kleingeld am Marktstand zusammensuchen, dem Kind die Schnürsenkel binden oder die Mütze, Maske anziehen oder am Handy tippen, Essen und Trinken vielleicht auf dem Weihnachtsmarkt, das geht alles, ohne die Handschuhe ausziehen zu müssen.
Handy nutzen mit warmen Händen
Bewegungsfreiheit
Essen und Trinken
Als chices, modisches, vielleicht auch extravagantes Accessoire eignen sich die Stulpen ebenso, sogar zur Abendgarderobe.
feiner
chic zum kleinen Schwarzen
Sie können gestrickt werden oder aber sie sind genäht. Ich stelle eine nähleichte Alternative mit Daumenloch vor.
Will man sie nämlich mit Daumenloch versehen, wird es durchaus knifflig. Weiter unten beschreibe ich die Ansätze und Schwierigkeiten, die gewiss Nähanfängerinnen vor echte Probleme stellen.
Es geht auch anders, wenn man die Stulpen zusammensetzt! So dachte ich. Dann können auch Nähanfängerinnen Stulpen nähen. Bis mir das Konzept gelungen war, sind zahlreiche Exemplare in die Tonne gewandert – wie gut, dass ich Upcyclingstoffe für die Übungen verwendete -, aber schließlich saß es.
Hier beispielsweise sind die Stulpen noch zu beutelig, die Verengung am Handgelenk fehlt.
noch zu weit
Hier war es schon besser:
an den Handgelenken verengt
Nach vieler Tüftelei ist ein Schnittmuster dabei heraus gekommen, dies für S, M, L oder XL. Das Besondere: Die Stulpen werden aus drei Teilen unter Aussparung eines Daumenlochs zusammengesetzt. Notwendig ist ein dehnbarer Stoff. Und das Schönste: Die Stulpen müssen nicht gefüttert werden, selbst wenn man fransende Stoffe verwendet. So sind neben Exemplaren aus dickem Strickstoff auch feinere Stulpen für die Abendgarderobe möglich. Die Konzeption aus drei Teilen gibt ohne Ende Raum für Kreatives. Verschiedene Stoffe können kombiniert werden, auch Stoffreste eignen sich prima. Mit Verzierungen kann man spielen.
Voilà, so sehen sie dann beispielsweise aus:
Jerseyexemplare
Nickystoff mit Cover-Zierstich
Jersey mit Cover-Zierstichen und Rollsaum
Nun aber zu den Schwierigkeiten mit dem Daumenloch bei den üblichen Schnitten. Wer geübt ist und über Näherfahrung verfügt, macht den Schnitt erst einmal selbst. Einen Schnitt kann man sich ganz leicht selbst herstellen individuell und passend zur eigenen Hand. Hier das Prinzip:
Pulswärmer, Schnitt selbst erstellen
Man misst den Umfang der Hand und des Arms, da wo die Stulpe enden soll, dann noch den Umfang des Handgelenks. Die Abstände von den Enden zum Handgelenk sind zu ermitteln. Der Daumenbereich wird nach Auflegen der Hand auf den Schnitt noch eingetragen. Dann hat man einen individuellen Schnitt für die eigenen Hände.
Variante 1: obere und untere Kante von Innen- und Außenstoff werden zuerst bis auf eine Wendeöffnung zusammengenäht. In einer gefalteten Runde schließt man dann die Seitennähte bis auf den Daumenbereich. Nun wird es schwierig, wirklich knifflig: Es liegen vier Stofflagen in einem engen Bereich des Daumenlochs aufeinander. Verbunden werden müssen dann aber die beiden äußeren Lagen und dann die inneren Lagen, ohne dass man eine andere Lage erfasst, und eben genau von Anfang bis Ende des Daumenbereichs. Das verlangt Geschick und Fingerfertigkeit! Für Nähanfängerinnen wirklich schwierig! Dann wird gewendet und die Wendeöffnung wird geschlossen.
Variante 2: Es wird nicht im Stoffbruch zugeschnitten, sondern es werden 2 Teile für außen und 2 Teile für innen benötigt. An Futter- und Außenstoff wird erst eine Längsnaht bis auf den Daumenbereich genäht. Dann wird das Daumenloch nach sorgfältigem Bügeln verstürzt, also von außen, genäht – soweit noch gut machbar. Danach wird die andere Längsnaht genäht und das Futter über das Daumenloch nach innen gezogen. Was jetzt noch fehlt, sind der obere und untere Abschluss. Man kann das leider (!) nur von außen zusammen nähen, indem nach innen eingeschlagen wird, ehe man Futter und Außenstoff verbindet. Es bleibt dann eine kleine klaffende Rille wie auch am Daumenloch oben und unten. Es war also leichter beim Daumenloch, aber die Schwierigkeit wurde bei dieser Variante auf den Randbereich verlagert. Außerdem liegen Nähte außen sichtbar.
Ich stelle meine Anleitung zum neuartigen Schnitt für eine absolut nähleichte Alternative in meinem shop zur Verfügung:
Stulpen sind ein schönes Geschenk für Weihnachten und zur Winterszeit. Sie sind aber auch für den Straßenkarneval oder Events draußen und drinnen geeignet. Wichtig ist, dass man die Farbvorlieben und Stilvorlieben des Beschenkten beachtet, damit ein individuelles, eigentlich schnell genähtes Geschenk Freude bringt.
Schnitte für Mädchenkleider, bei denen über dem Rockteil oben bis in den Brustbereich oder bis zur Taille eine Passe vorgesehen ist, haben mehrere große Vorteile.
Wenn Stoffreste nicht mehr für ein ganzes Kleid reichen, lassen sich passende Stoffreste kombinieren, damit ein Kleid statt nur einer Tunika entstehen kann.
Ebenso reichen Upcyclingstoffe für die größeren Kindergrößen ab 122 meist nicht mehr. Nur Oberteile oder aber Röcke sind dann ganz aus dem abgelegten Kleidungsstück Erwachsener realisierbar.
Und es gibt noch etwas ganz Wichtiges: Kinderstoffe sind meist sehr unruhig oder aber opulent im Ausdruck. Ein Kleid vollständig aus einem solchen Stoff wirkt nach meiner Ansicht zu unruhig und nicht fein. Geschickter ist es, einen Motivstoff mit einem zurückhaltenden Exemplar zu kombinieren.
starkes Motiv und feine Pünktchen
Bei diesem Kleid habe ich einen Stoffrest (mit der Eisprinzessin) kombiniert mit einen dunkelblauen Jersey, der kleine heller blaue Pünktchen trägt.
Covernähte
Abschlüsse an diesem Kleid habe ich mit flachen, dehnbaren Covernähten realisiert.
Mickystoff mit Altrosa
Bei diesem Exemplar habe ich einen rosafarbenen Pullover von Mutter kleiner genäht und mit einem Stoffrest – Motivstoff mit Micky Mouse – kombiniert, der die gleiche Farbe rosa aufweist.
Pulloverrest und Stoffreste
Ein hellblauer Pullover wurde mit Stoffresten kombiniert. Das Halsbündchen ist wie so oft aus dem unteren Bündchen des Pullovers entstanden. Dunkelblaues Bauschgarn setzte in Ziernähten und als Rollsaum Akzente.
Pullover und Stoffrest
Lillestoff zum Advent
Den Weihnachtsstoff von Lillestoff hatte ich schon einmal verwendet, https://sewtonew.blog/2019/12/11/halbes-upcycling-geht-auch/. Es war noch etwas übrig. Da er nicht für die volle Länge in Größe 134 reichte, habe ich Mutters rote abgelegte Jacke im Passenteil mit verwendet. Dennoch fehlte Länge. Da der Stoff einen Rapport hat, konnte ich die Länge nur durch geraffte, aneinander gesetzte Streifen erreichen.
An dieser Stelle verweise ich auf zwei meiner Schnitte für Stoffmix ebenso auf fertige Mädchenkleidung: ➜
Im vorangegangenen Artikel hatte ich über meine neue Nähmaschine und die ersten Übungen mit Covern berichtet. Nun traf es sich, dass der Wunsch nach neuen Sachen für den Herbst geäußert wurde. Also geht es weiter auch mit Coverübungen.
klassischer Schnitt für Jersey mit Ärmeln
breite Dreifaden-Covernaht
Es stellt sich heraus, dass das Säumen eines elastischen Stoffs mittels Covern ein Kinderspiel ist. Das leichte und schnelle Nähen des Saums stellt alle bisherigen Versuche mit den Stichmöglichkeiten der normalen Nähmaschine in den Schatten. Ich habe nur zuvor gesteckt und dann gleich genäht. Der Saum gelingt mühelos ohne hässliches Dehnen des Materials. Vorbereitende Arbeiten waren nicht vonnöten.
Ebenso kann ein schmaler und feiner Halsabschluss ohne Probleme realisiert werden. Der zum Ring geschlossene und gefaltete Jerseystreifen wird nur gedehnt untergesteckt und dann gleich festgenäht. Es entsteht ein flacher Abschluss ohne ein Zuviel an Fäden.
Für das zweite Kleid gilt die gleiche Überzeugung, dass Covern wirklich die Arbeit erleichtert.
Cillys zweites Herbstkleidchen
Details Covernähte
Die verwendeten Stoffe waren sämtlich Reststücke aus ehemaligen Projekten. Ich denke, dass die Kombinationen farblich und vom Muster her harmonieren. Der verwendete Ottobre-Schnitt aus dem aktuellen Heft scheint mir sehr weit auszufallen. Ich hatte Größe 128 gewählt. Falls die Kleider zu groß sind – die Anprobe wird es zeigen – sie passen mit den Ärmeln auch noch im nächsten Frühjahr.
Unter dem Motto „kleine genähte Geschenke“ habe ich allerlei Vorschläge unterbreitet, mit welchen genähten Geschenken du Freude bereiten und gleichzeitig deiner Nähleidenschaft frönen kannst.
Geht es um Baby, Kleinkind oder die werdende Mutter, ergibt sich ein neues Thema wie z.B. kleine Geschenke zur Geburt. Eine beliebte Kleinigkeit ist ein Lätzchen. Und davon kann man nie genug haben! Es dauert halt ein wenig (und erfordert Geduld!), bis die Kleinsten selbst mit dem Löffel sicher essen können. Und meine Erfahrung im Rahmen von Upcycling ist, dass Kleidung häufig deshalb weggegeben wird, weil Flecken partout nicht verschwinden wollen. Insofern ist das Thema Lätzchen auch ein Beitrag zur Nachhaltigkeit.
So habe ich mich umgesehen und mit meiner Neigung zum Systematisieren ist mir aufgefallen, dass sich alle Varianten der ärmellosen Exemplare von einem Grundmuster ableiten lassen.
Was alles geht mit einer Grundüberlegung! Unddir kann noch mehr einfallen!
Was sind die Eckdaten, mit denen du selbst ein Schnittmuster entwerfen könntest? Die maximale Größe entspricht in etwa einem DINA3 Blatt und der Halsumfang von ca. 25 – 28 cm ist zu berücksichtigen. Da der Latz nicht ganz halseng sitzen sollte, nehme ich einmal 30 cm als Kreisumfang. Mit der Kreisformel kommt man dann zu einem Durchmesser von grob 10 cm. Wenn das Kleinkind etwas kräftiger ist, dürfen es auch 12 cm sein.
Und nun kannst du spielen: rechteckiger Latz, ovaler Latz, eher breit ovaler bis rundlicher Latz, Latz, der an ein Dreieckstuch erinnert, Latz in Birnenform …, alles ist planbar. Vom Stoff her sollte immer beachtet werden, dass viel gewaschen werden muss und dass der Latz z.B. Soßen abhalten sollte, d.h. zu dünn darf es nicht werden.
Latz ohne Verschluss mit Halsbündchen und passend für den Winter
Grundsätzlich sollte überlegt werden, ob der Latz einen Verschluss haben soll oder nicht. Ohne Verschluss verlangt der Latz nach einem größeren Ausschnitt, sicher 12 – 14 cm statt 10 cm Durchmesser, und zudem nach dehnbarem Material und einem dehnbaren Abschluss am Hals, z.B. einem Halsbündchen.
Latz mit amerikanischen AusschnittDetail amerikanischer Ausschnitt
Mit Webware kann ohne Verschluss nur gearbeitet werden, wenn ein großzügig geschnittener, amerikanische Halsausschnitt gewählt wird, anderenfalls kommt das Kind nicht mit dem Kopf durch den Ausschnitt. Die Bündchenvariante verlangt eine doppelte Stofflage und eine Umfassung mit Schrägband. Die Webvariante mit amerikanischem Ausschnitt kann auch in einfacher Stofflage mit Schrägband um die Ränder hergestellt werden.
Latz zum Bindenzum Binden und doppelte Stofflage
Die Lätze, die einen Verschluss haben, erreichen diesen durch Bindebänder, durch Klettverschluss, Knöpfe oder Druckknöpfe. Die Schnitte können aus dem Grundmuster heraus angepasst werden. Sie haben hinten mittig den Verschluss mit Klettband oder Knopf. Mit Bändern verkürzt sich der Schnitt hinten.
Genauso gut lässt sich der Latz asymmetrisch schließen links oder rechts. Mittig vorne könnte auch ein Schlitz mit Verschluss gearbeitet werden. Dazu habe ich aber keine Demonstration angefertigt.
asymmetrisch geschlossener Latzzum Geburtstag mit Applikation
Alle diese Varianten mit Verschluss können in doppelter Stofflage hergestellt werden, aus Webware oder aus elastischem Material. Wählt man die einlagige Herstellungsweise, muss rundherum eingefasst werden.
Ich habe die oben abgebildeten Lätzchen zur Demonstration hergestellt, ebenso werden verschiedenste Lätzchen, auch welche zu Festtagen, in meinem shop unter der Kategorie Baby angeboten. Wie man sieht, können sie sehr verschieden ausfallen und sehr verschieden gestaltet werden. Der Kreativität und dem individuellen Gestalten sind dabei kaum Grenzen gesetzt. Das ist das Schöne am Selbernähen!
Nun könntest du selbst kreativ tätig werden und dir einen Schnitt selbst entwerfen. Wenn du es aber einfacher haben willst: Für eine eiförmige, ovale Form biete ich einen all-in-one Schnitt an, der alle besprochenen Möglichkeiten samt Anleitung beinhaltet. Diesen kannst du aber im unteren Latzteil ohne Probleme abändern, wenn dir einfach oval nicht gefällt. Die Anleitungen und die im Schnitt enthaltenen Schließvarianten funktionieren dann ebenso. So könntest du einen noch rundlicheren Latz, einen rechteckigen Latz oder einen Latz herstellen, der an ein Dreieckstuch oder eine Birne erinnert. Den all-in-one Schnitt findest du für €2,90 im shop.
Also viel Freude beim individuellen Nähen und Gestalten eines Lätzchenunikats!!!
Nun bin ich neugierig, ob sich die Varianten Latz mit Ärmeln ebenso systematisch abhandeln lassen – dazu also demnächst vielleicht mehr.
Auch zum Thema „Was schenkt man zur Geburt“ werden ich mich demnächst mit weiteren Vorschlägen melden.
Es wäre manchmal praktisch, den Tee ein wenig länger warm zu halten. Eine ausführliche Zeitungslektüre am Morgen oder unterschiedliche Frühstückszeiten beispielsweise rufen diesen Wunsch hervor. Wir haben zwar ein Stövchen mit Teelicht, aber das ist auch lästig, nebenbei auch ökologisch nicht so sinnvoll wie die Wärme zu dämmen.
Nun gehen jedem Nähprojekt eine Recherche und Überlegungen voraus. Bei Pinterest suche ich dann meistens nach Vorbildern und unter dem Stichwort Tea Cosy wird man fündig, Quelle der Bilder also Pinterest.
Meist sind die Kannenwärmer flach gearbeitet, weil Schnute und Henkel eine notwendige Breite verlangen. Sind sie rund gearbeitet, was ich eigentlich schöner finde, werden Schnute und Henkel extra ummantelt oder aber sie schauen aus Lücken hervor. Die Version, den Deckel frei zu lassen, halte ich nicht für gut, weil die Wärme nach oben hin entweicht. Die Überlegung, eine runde große Hülle zu nähen, damit Henkel und Schnute mit unter der Haube verschwinden, habe ich fallen gelassen. Es ergäbe ein Monstrum, für meine Kanne wäre ein Kreisumfang in der Bodenfläche von einem Meter notwendig.
Schließlich habe ich meine Lösung gefunden und gebe euch meine Anleitung dazu.
mein schöner tea cosy
Das Projekt beginnt damit, den Bauchumfang der Kanne zu ermitteln.
Bauchumfang der Kanne
Dann sollte man noch etwas zugeben, damit die Haube nicht zu eng wird und sich leicht überstülpen lässt. Ich habe mich für 60 cm entschieden. Will man nun 6 Teile für die Haube nehmen, ergibt sich die Breite von 10 cm. Die Höhe kann man ermitteln, indem vom Tischboden locker hoch zum Kannendeckel gemessen wird. Ich habe 20 cm ermittelt und mir eine entsprechende Schablone hergestellt.
Schablone
Jetzt werden benötigt:
6 Stoffstücke für außen
6 Stoffstücke für innen
Füllwatte entsprechend der 6 Stücke
Bändchen 1 m
an die Nahtzugaben denken!
Innen- und Außenstoffstücke
Jedes Außenteil wird nun wattiert, indem die Füllwatte mit dem Außenstoffstück per Stepplinien verbunden wird. Man nimmt das Füllvlies zunächst etwas größer. Ich habe einige Schräglinien entsprechend des Rautenmusters gewählt, aber man kann auch andere Stepplinien wählen. Dann wird noch rundherum knappkantig verbunden und überstehendes Vlies wird abgeschnitten.
wattiertes Oberstoffstück
Nun werden je drei Stücke zusammengenäht.
zwei Hälften der Haube
Ehe die beiden Hälften zusammengeführt werden, wird noch ein Bändchen als oberer Griff der Haube angesteckt. Genäht wird dann nicht vollständig, weil ja Schnute und Henkel herausragen müssen. Wie weit die Verbindungsnaht geführt wird, richtet sich nach der jeweiligen Kanne. Man muss es ausprobieren und abstecken. Schließlich ist die Außenhaut mit zwei Schlitzen fertig.
Griff mitfassen
Hälften im oberen Bereich zusammennähen
fertige Außenhaut
Mit dem Innenstoff wird nun fast ebenso verfahren, aber natürlich wird er nicht auch noch wattiert. Außerdem ist eine Wendeöffnung vorzusehen, durch die man das gesamte Gebilde von links auf rechts drehen kann. Das Ganze erinnert an das Nähen eines gefütterten Mützchens. Innen- und Außenteil werden rechts auf rechts zusammengelegt und gesteckt. Ehe genäht wird, werden die Bändchen, vier Stück, zwischen die Stofflagen am Ende der Schlitze gesteckt, damit sie beim Nähen mitgefasst werden können. Die Bändchen schließen per Schleife später den Bodenkreis der Teehaube. Dann wird zusammengenäht. Nahtüberstände müssen eingekürzt werden, insbesondere an den Ecken. Wichtig sind auch die Spitzen der Schlitze, hier muss bis zur Naht eingeschnitten werden, damit nach Wenden eine saubere Ecke entsteht.
Teehaube mit Schlitzen für Schnute und Henkel
Man kann dann noch absteppen, damit der Futterstoff auch innen bleibt. Ich habe mich für breite Hand-Steppstiche rundherum mit Ziergarn entschieden. Das fand ich schön passend und einfach.
Der schöne Stoff heißt “garden party” und ist in meinem shop erhältlich.
Stoff garden party
Teekanne mit Haube
Da die Teekannenhaube aus 6 Stoffstücken besteht, kann man sich das Projekt auch unter dem Motto Stoffreste verwerten oder Upcycling vorstellen. Gerne nehme ich entsprechende Fotos, die ihr mir zusendet, nachfolgend auf.
Also viel Freude beim Überlegen, beim Nähen und zur teatime!!!
Wer eine solche oder ähnliche Teekannenhaube genäht haben möchte, kann sich mit seinen Maßen und seinen Farb- und Stoffwünschen über meine mail an mich wenden. Ich werde dann gerne ein Angebot unterbreiten.
Wenn euch die Anleitung geholfen hat, bedankt euch durch pinnen:
Wie im vorhergehenden Beitrag erzählt, https://sewtonew.blog/2020/10/31/stoffreste-streifenweise/, habe ich mit dem beschriebenen Verfahren einfach weiter gemacht und wirklich Freude daran gefunden. Ich staune selbst, was mit Stoffresten noch möglich ist.
Aktuell sind entstanden:
Shirt für Jungen, ich denke an CosiShirt mit Mäuschen, Maikäfer und Blütchen für Lotta
Jetzt kann ich mit gutem Gewissen wirklich nur noch kleine Fetzchen, die beim Zuschneiden entfielen, der Tonne übergeben.
Die Idee stammt aus Pinterest. Dort sammle ich Ideen zu allerlei Themen rund ums Nähen, so beispielsweise auf der Pinnwand “Stoffreste verwerten” Vorlagen, die die überfüllte Stoffrestekiste etwas leeren helfen.
Jetzt habe ich mich aber getraut, auch bunte Jerseystoffe anzugehen, um im Nähzimmer nicht in Bergen von Resten zu versinken. Für meine Vorstellung bedarf es harmonierender Streifenstücke, die Shirts für die Enkeltöchter ergeben können. Zugegeben: Es ist ein wenig aufwendig, denn zunächst müssen die wilden Stoffstücke danach sortiert werden, ob sie Rechteckstücke oder Streifen hergeben, die groß bzw. breit genug sind. Hier hilft wirklich die Schneidermatte und der Rollschneider. Dann müssen die vielen Stücke so kombiniert werden, dass ein Bild entsteht, das gefällt. Dabei sind Vorder- und Rückenteil und die doch symmetrisch zu gestaltenden Ärmel zu bedenken. Wenn alles zusagend zusammengelegt ist, sind die Teile zu verbinden – viele Nähte! Der schönste Teil – so finde ich – ist es, solange hin- und herzulegen, bis eine schöne Vorstellung für das Endprodukt entsteht.
Und das ist bei mir herausgekommen:
Ich denke, man sollte in einem harmonierenden Farbraum bleiben, ein wenig Ordnung einhalten und eben nicht wild kombinieren. So habe ich grün, das schon gräulich ist, mit grau und ein wenig rot kombiniert. Beim ersten Shirt ist im Rücken anstelle des Motivstoffs, von dem ich nur noch ein Stückchen besaß, der Streifenstoff getreten. Beim zweiten Shirt gehen identische Streifen rundum. So könnte man meinen, die Stoffe wären für das Projekt zusammengekauft worden. Es handelt sich aber sozusagen um Abfälle, d.h. Stoffreste, die manch anderer entsorgt hätte.