15-Minuten-Upcycling

Ein Pullover von Katrin stand zum Zerschneiden zur Verfügung. Ich habe keinen Schaden entdeckt, der Pullover mit Tropfenausschnitt gefiel offenbar nicht mehr.

Es galt wieder einmal soviel als möglich zu erhalten, beispielsweise die Säume. Ich bin deshalb nach dem schon bewährten Verfahren vorgegangen, dass ich schon einmal vorstellte: Ruckzuck-Upcycling

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Was war neu zu nähen? Wirklich nicht viel:

  • Schulternähte
  • Halsbündchen
  • Ärmel einsetzen
  • Raffung von Passe zu Unterteil

Was blieb erhalten?

  • Ärmelnaht
  • Ärmelsaum
  • unterer Saum
  • großer Teil der Seitennaht
  • Bindebänder des Tropfenausschnitts wurden zu Raffbändern an Ärmeln

Zugegeben, die Applikation kostete dann noch einmal 15 Minuten, aber der Pullover als Grundversion war wirklich ein Näh-Kinderspiel. Zur Nachahmung empfohlen!

T-Shirts zu Kinder-T-Shirts – eine Anleitung zum planvollen Upcycling

Mit wachsenden Enkeltöchtern kann ich nicht mehr der Leidenschaft nachgehen, aus T-Shirts Erwachsener Kinderkleidchen zu fertigen. Die Längen selbst von Herrenshirts reichen nicht mehr. Also werden T-Shirts nun zu Kinder-T-Shirts.

Das Verfahren ist dabei immer ähnlich, und damit du Arbeit sparst, erzähle ich dir, wie am besten vorgegangen wird, denn es geht sehr einfach, wenn du planvoll vorgehst. Eine Overlock setze ich voraus. Im Handumdrehen waren diese Shirts fertig:

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erster Schritt: Fange mit den Ärmeln an!

Breite das T-Shirt mit kurzen oder langen Ärmeln aus. Lege den Grundschnitt der Ärmel gefaltet auf den Ärmel, und zwar von unten beginnend, damit der schon fertige Saum oder das Bündchen erhalten bleiben. Dann schneidest du den oberen Ärmelbogen aus, maßgebend ist die Rückenseite des Schnitts. Wenn der untere Teil des vorhandenen Ärmels sehr schmal ist, kannst du die innere Ärmelnaht erhalten. Das bedingt dann, dass du später den geschlossenen Ärmel einsetzen musst, nachdem Vorder- und Rückenteil vollständig zusammengenäht sind. Anderenfalls schneidest du den inneren Teil des Ärmels weg und kannst später den Ärmel in einem Rutsch mit der Seitennaht schließen. Für beiden Varianten gilt bei sehr exaktem Arbeiten, dass wahrscheinlich entsprechend dem Schnitt etwas von der vorderen Ärmelkugel weggeschnitten werden muss.

zweiter Schritt: Schulternähte des vorhandenen Shirt durchschneiden!

Wie der Schnitt geführt wird, ist ziemlich egal, denn die oberen Teile des T-Shirt fallen weg. So fällt auch meistens weg, dass ein Brustembleme oder ein Firmenlogo vorhanden war. Manchmal muss eine Brusttasche entfernt werden, damit du mit dem Stoff hinkommst.

dritter Schritt: Vorder- und Rückenteil zuschneiden!

Nun kann der Grundschnitt von unten – du sparst Arbeit, wenn du den unteren Saum oder das untere Bündchen erhälst! – mit der Stoffbruchkante auf das mittig gefaltete Vorder- bzw. Rückenteil aufgelegt werden. Dazu ist nicht nötig, dass du die Seitennähte des Ausgangsshirts aufschneidest! Stattdessen kannst du das an den Schultern aufgeschnittene Shirt mit Seitennaht auf Seitennaht auslegen. Dann schneidest du Vorder- und Rückenteil zurecht. Es gibt für sehr enge Ausgangskleidung eine Variante: Wenn das Ausgangsshirt sehr schmal ist, kann ein weites Kindershirt entstehen, ohne dass die Seitennähte neu genäht werden müssen. In diesem Fall breitest du das Shirt glatt aus, das Vorderteil liegt platt auf dem Rückenteil. Jetzt faltest du mittig und schneidest entsprechend dem Schnitt für das Rückenteil (!) Armausschnitt, Schulter und Hals doppelt aus. Erst danach wird für vorne der Halsausschnitt vergrößert und ggf. die Schulter etwas gekürzt bzw. der Armausschnitt etwas vergrößert.

vierter Schritt: Halspartie planen und nähen!

In jedem Fall ist der Halsabschluss neu zu nähen. Im einfachsten Fall dienst ein dehnbarer, doppelt gelegter Stoffstreifen z.B. aus dem Rest des Ärmels oder der oberen rückwärtigen Schulterpartie als Bündchen. Du kannst aber auch ein dehnbares Band, eine dehnbare Spitze  o. Ä. verwenden. Ich verfahre so, dass ich zunächst nur eine Schulternaht schließe, dann das Bündchen gedehnt annähe und beim Schließen der zweiten Schulternaht das Bündchen mitfasse.

fünfter Schritt: T-Shirt seitlich schließen!

Wenn die Schulternähte geschlossen sind, werden die Ärmel angenäht. Wenn sie offen sind, ist es einfach. Es ist lediglich gut zu klammern, damit der Bogen beim Nähen schön ausfällt. Wenn die Ärmel eingesetzt werden, führe den auf rechts gedrehten Ärmel von innen an das auf links gedrehte Shirt. Auch hier hilft gutes und enges Klammern. Wenn langsam genäht wird, gelingt das Ausarbeiten der Armkugel sicherlich.

Details

Wenn es sich machen lässt, sollten schöne Details erhalten blieben. So konnte ich eine kleine Knopfleiste mit übernehmen oder einen Rückenaufdruck erhalten. Eine simple Applikation tut es aber auch. Je nach Ausgangsmaterial und reichem Fundus kann kreativ gespielt werden.

Viel Freude beim Nähen!