Diesmal habe ich mal kein Kleidchen oder eine Passe für ein Kleidchen aus einem T-Shirt gefertigt. Ich hatte Lust Hemdchen und Höschen für das Schwimmbad, für den Strand oder den Spielplatz bei Sommersonnenschein zu nähen. Von Hanna, die dunkelhaarig ist, habe ich noch zahlreiche bräunliche T-Shirts im Fundus, allesamt tiptop, und sie warten schon länger auf eine neue Verwendung. Dann fiel mir mein Pfötchenstoff ein. Er wird auch im shop angeboten: https://sewtonew.blog/product/baumwollstoff-pfoetchen-serie-purrfect-petals-je-50-cm-kopie/.
Er passt perfekt zu dem Braunton dieses Shirts. Von unten her habe ich das neue Hemdchen herausgeschnitten, wobei ich den Saum und sogar die Seitennaht erhalten konnte, weil Hanna so schlank ist. Aus dem schönen Baumwollstoff habe ich das Höschen und die Flügelärmel genäht. Diesmal sind die Flügel ganz schmal mit dem Bändchenfasser eingefasst. Eine Alternative mit Rollsaum und Bauschgarn hatte ich schon dargestellt. Den Schrägstreifen lieferte ein beigefarbenes Hemd bzw. dessen Rückenteil. Das Halsbündchen stammt von einem anderen braunen T-Shirt, bei dem das Bündchen breit genug war, um es ohne Auftrennen einer Naht herausschneiden zu können. Und noch eine Stoffquelle gab es: Das dehnbare Band im Höschenbund entnahm ich einem Kleid von Hanna.
So ist es doch wieder einmal gut, wenn man Vieles aufhebt!
Leni benötigt neue Hosen, das Kind wächst so schnell. Zahlreiche Suchen in Bekleidungshäusern führten leider nicht zu einem befriedigendem Ergebnis und Katrin ist frustriert angesichts vieler vergeblicher Anproben. Leni ist schmal und hat lange Beine und sie liebt es bequem, das ist das Wichtigste. Die meisten Hosen, die übergezogen wurden, rutschten oder aber sie zwickten an irgendeiner Stelle.
Dann versuchen wir es mal mit Nähen, Erwachsenenhosen liegen reichlich im Fundus! Mein Vorteil: Ich habe mich dabei gründlich mit dem Thema Hosenupcycling beschäftigt und kann meine Erfahrungen weitergeben.
Wenn es um Bequemlichkeit geht, sind vorhandene Hosen danach auszuwählen, wie elastisch sie sind. Elastische Exemplare sind absolut vorzuziehen.
Das Upcycling beginnt dann damit, die Hose wohl überlegt aufzuschneiden.
Innenbeinnaht aufschneiden
Zunächst werden die Innenbeinnähte eng anliegend an der vorhandenen Naht aufgeschnitten. Dann führt man den Schnitt am Reißverschluss und an der Gesäßnaht weiter.
mittlere Nähte aufschneiden
So erhält man zwei Teile dieser Art. Ganz nebenbei: Reißverschlußstücke hebe ich auf. Es findet sich bestimmt später eine Verwendung.
Hälfte der Hose
Jetzt gilt es zu entscheiden, ob die Seitennaht belassen werden kann. Ist sie gerade, wie bei Herrenhosen oder gerade geschnittenen Damenhosen, kann sie für gerade geschnittene Kinderhosen bleiben. Ist sie allerdings geschwungen wie bei vielen Damenhosen, muss sie auch aufgeschnitten werden und die vier entstehenden Teile sind separat für die Kinderhose zu verwenden.
Dann geht es um die Kindergröße. Für kleine Größen ist es ganz einfach. Die Schnitteile passen in jedem Fall auf die Stoffstücke. Für Schulkinder sieht es aber anders aus. Man kommt leicht in den Bereich der Gesäßtaschen und vorderen Taschen. Hinter den Gesäßtaschen sieht der Stoff dann meist anders aus, nicht ausgebleicht, sodass auch ein Abtrennen der Taschen nicht hilft.
Hosenupcycling für verschiedene Größen
Es gibt aber einen der Bequemlichkeit dienenden Ausweg. Der Schnitt kann oben um 6 – 10 cm verkürzt werden. Dieses Stück ersetzt man durch Bündchenstoff. Wenn der Ausgangsstoff elastisch ist, kann dann ganz auf einen Reißverschluss verzichtet werden. Auch das ist bequem – für das Kind, ebenso für die Näherin. Selbst Nähanfängerinnen tun sich dabei leicht.
Bündchen oben
Wie kommt man zu diesem Ergebnis?
Markierung Bündchenstoff
Gummitunnel vorsehen
Ich habe das Bündchen doppelt vorgesehen, also doppelt hoch zurecht geschnitten. Entsprechend dem Taillenumfang des Kindes wird das Bündchen etwas schmaler zugeschnitten, aber weniger schmal als man es für Ärmel- oder Halsbündchen planen würde. Bei einem Taillenumfang von 64 cm habe ich 59 cm Bündchenstoff zugeschnitten. Den letzten Halt bringt dann ein breiter Gummizug im Gummitunnel.
Gummitunnel statt eingenähter Gummibänder haben große Vorteile. Wenn Wäschen dem Gummiband die Elastizität nehmen, lässt sich ein Gummi band schnell austauschen, ebenso, wenn sich der Taillenumfang verändert. Ein Beitrag zur Nachhaltigkeit!
Für den Tunnel wird beim Schließen der Bündchenware zum Ring mit Normalstich eine Stelle unterhalb der Mitte freigelassen. Die Bündchennaht habe ich mit dem Wabenstich “geplättet”. Eine Overlocknaht an dieser Stelle ist zu dick auftragend, so denke ich.
Gummitunnel abschließen
Im Bündchenring wird der Tunnel unten mit einer unbedingt elastischen Naht abgeschlossen. Dies kann eine Covernaht oder aber die Naht mit der Zwillingsnadel sein.
Ehe nun zusammengenäht wird, ist jetzt der Arbeitsschritt gekommen, an dem man Verzierungen, Taschen, Applikationen unterbringen kann. Sind die Hosenbeine erst einmal geschlossen, ist das kaum mehr möglich.
Zusammengenäht wird dann in der Reihenfolge:
Gesäßnaht und vordere Mittelnaht
innere Beinnähte
Bündchen annähen
evtl. unterer Saum der Beine
Gummi einziehen und zum Ring schließen
Wenn man von unten her zuschneidet, kann man sich das Säumen sparen und den vorhandenen Saum übernehmen, sofern er noch ok ist.
unteren Saum beibehalten
Lenis neue Hosen
So hoffe ich, dass Leni die Hosen mag und sie bequem findet. Ich habe was gelernt und den Fundus abgelegter Kleidung verkleinert.
An dieser Stelle verweise ich auf mein Konzept Mädchenkleid aus vier Hosenbeinen:
Der ein oder andere, der meinen blog kennt, wird sich wundern: Das gab es doch schon einmal! Richtig, es ist eine wiederholendes Projekt, https://sewtonew.blog/2020/06/23/sommer-sonne-sand-und-meer-jumpsuit/. Und das kam so: Im zeitigen Frühjahr gab es schon einen herrlichen Sommertag von den Temperaturen her. Der Jumpsuit wurde hervorgekramt, doch oh weh, die Beine hatten arges Hochwasser. Sonst passte er noch und wurde auch angezogen. Im Garten beim ersten Wasserspielen des Jahres lieh sich dann Lenis Freundin den Jumpsuit aus – und wollte ihn partout nicht mehr hergeben! Nun ja, Oma sagte zu, einen Neuen für Leni zu nähen, nur eben mit längeren Beinen. Auf ein Bild von den Freundinnen im Partnerlook freut sich Oma schon jetzt …
Der Schnitt ist von Ottobre. Man kann sich so etwas aber auch selbst zusammenstellen. Man benötigt einen weiten Hosenschnitt und den Schnitt eines weiten Oberteils mit geraffter Halspartie. Über die Halspartie wird der Jumpsuit übergezogen, sie muss also weit sein und mit Gummizug gerafft werden. Ober- und Unterteil sind dann mit Gummi und Gummitunnel mittig zusammengeführt. Der Anzug ist beliebt, weil er so super bequem ist. Die Stoffe tun das Chice und Robuste dazu. Die Stoffe biete ich an
Die Kinder können natürlich in einer Unterhose oder in einer kurzen Hose laufen, wenn die Sonne scheint und im Sand gebuddelt wird. Manchmal weht jedoch ein Lüftchen, so dass eine Beinbekleidung doch ganz angebracht erscheint – vielleicht sind auch Zecken oder Mücken unterwegs.
Ich habe neue Stoffe bezogen. Das lässt mich natürlich nicht ruhen und gleich musste ich etwas daraus nähen. Zudem traf ich auf das neue Heft von Ottobre, 3/2020. Hier fand sich ein einfacher wie genialer Schnitt für eine Spielhose, Größe 62 – 98, für Lotta also noch passend in 98.
Die Hose besteht einfach aus vier Teilen. Oben wird sie mit Bindebändern über den Schultern gehalten und ist so anpassungsfähig. Da sie auch noch weit und bequem genäht ist, passt sie sicher noch einen weiteren Sommer. Der robuste Stoff macht das ebenso mit. Die seitlich aufgesetzten Taschen sind aus dem harmonierenden Stoff mit Häuschen gearbeitet.
Das Schöne am Upcycling für Kinder ist, dass der Weg von groß zu klein doch meistens problemlos geht. Ich möchte euch das am Beispiel von Leggings zeigen.
Zur Verfügung standen zwei Leggings in S, die Hanna ablegte. Sie passten nicht mehr nach drei Schwangerschaften. Die Leggings waren von ausgesprochen guter Qualität, sie sahen beinahe unbenutzt aus, so dass ein Upcycling infrage kam.
Systematisches Vorgehen spart Arbeit, deshalb die einzelnen Schritte nacheinander:
Hosenbeine auf die passende Länge abschneiden plus Zugabe für ein falsches Bündchen
Taillenbund oberhalb und unterhalb der Naht abschneiden
Mit der Overlock die inneren und seitlichen Beinnähte versetzt gegenüber den ursprünglichen Nähten nähen und dabei den Stoff in einem Rutsch abschneiden
Den abgeschnittenen Taillenbund aufklappen und die Naht zur Rundung neu verkleinert nähen, wieder in einem Rutsch beim Nähen abschneiden.
Taillenbund gedehnt an die Leggings nähen
An den Beinen ein falsches Bündchen arbeiten
Das Ganze ist in einer halben Stunde vollbracht. Zur Nachahmung empfohlen!
Es war einmal Hannas Rock, der mit Smokpasse auf der Hüfte saß. Er war zum Upcycling gegeben worden und er fiel mir wieder ein, als ich Lenis Freundin Milla mit Jumpsuit im Garten bei heißen Temperaturen sah. Auch eine bequeme Kleidung für den Sommergarten, dachte ich damals. Im Stoffmusterheft Lieblingskleider von Lillestoff fand ich, was die Länge und den Hosenboden angeht, passende Schnittteile für meine Idee. Der Smokteil sollte zum Brustteil werden und Trägerchen sollten den Jumpsuit halten. Der untere Rockteil sollte Bauchpartie und Beine hergeben. Es ging so gerade auf mit der Länge. Den Rocksaum habe ich noch gelöst und wie man sieht eine Bommelborde angenäht. Nach Aufschneiden des Rocks an den Seitennähten habe ich die Teile gefaltet, vordere und hintere Mitte des Rocks wurden zum seitlichen Jumpsuit. Die Bögen zum Hosenboden habe ich dann herausgeschnitten, vorne etwas anders als hinten. Zu schließen waren dann nur die vordere und hintere Teilungsnaht sowie die Beininnennähte. Unten an den Beinen habe ich mit einem untergenähten Gummiband etwas gekraust, das ist wohl praktischer beim Spielen im Sand und auf den Klettergeräten.
Lustig ist noch die Herkunft aller verwendeten Stoffteile. Wie gesagt, Hannas Rock wurde fast vollständig verwertet. Die Trägerchen hatte ich aufgehoben, sie stammen von einem Bikini von Christl. Beschädigte Teile konnten wegfallen, die Länge reichte noch. Die Bommelborde unten stammt von Katrins T-Shirt, das unter Upcycling T-Shirts und Stoffreste schon verwendet wurde.
Das ganze Projekt war wieder einmal leicht zu realisieren, es muss einem nur etwas einfallen!
Schon länger liegt der Musselinstoff von Petra unbearbeitet im Nähzimmer. Das ist eine Schande angesichts der sommerlichen Temperaturen, bei denen Musselin gerade recht kommt. Ich hatte ein wenig Sorgen, ob ich den Stoff nähen könnte. Die Ersterfahrungen Spucktücher werden zu Halstüchern – erste Erfahrungen mit Musselin hatten mir gezeigt, dass es zumindest mit der normalen Nähmaschine nicht so einfach ist, man benötigt doch den Obertransportfuß, den ich nicht besitze. Ich habe mich dann entschieden, den Stoff gänzlich mit der Oberlock zu verarbeiten, das macht mit der richtigen Einstellung – etwas auf Zug – keine Probleme.
Zudem fand ich einen Einfachstanleitung bei K-Nähleon. Hier besteht die Hose nur aus zwei Teilen. Der Schnitt ist etwas gewöhnungsbedürftig, wird aber allseits gelobt. Die zweite Hose habe ich dann in einem klassischen Punphosenschnitt gearbeitet. Damit ich nur mit der Ovberlock klar kam, habe ich die Gummibündchen an Bauch und Beinen angesetzt. So musste ich nicht umschlagen und mit der normalen Maschine festnähen. Petra wird mir Rückmeldung geben, ob die Schnitte und die Verarbeitungsweise sich bewähren. Jedenfalls wird sich Cilly in den angenehmen Sommerstoffen wohlfühlen.
Die Hosen sind passend zur Verwendung bei Sonnenschein im herrlichen Junigarten fotografiert. Ich füge aus meinem privaten Paradieses einige Fotos hinzu.
Oma wusste nicht, wer Bibi und Tina sind. Jetzt weiß sie es. So wie die Jungs ganz Feuer und Flamme sind für Feuerwehrmann Sam, so eifern die Mädchen Bibi und Tina nach.
Quelle über Pinterest: Only Coloring Pages
Beide Serien sind wirklich süß.
Jedenfalls müssen es jetzt Leggings sein, die wie Reiterhosen Ledereinsätze haben. Das ist der neueste Schrei bei den kleinen Mädels.
Clara ist extrem schmal, gekaufte Leggings schlabbern. So habe ich also einen Schnitt seitlich verkleinert. Der Baumwollstrickstoff stammt von einer dunkelblauen Baumwolljacke. Leider waren die aufgesetzten Taschen der Jacke nicht wirklich aufgesetzt, sondern irgendwie angestrickt, d.h. ich konnte nur den Rücken, Teile der Front und die Ärmel verwenden. Ich musste in der Länge für Größe 122 stückeln. So hat die Leggings unten Quernähte. Ich denke aber, das macht nichts. Jedenfalls dienten Lederstückchen dazu, die Leggings à la Bibi und Tina aufzuhübschen. Im Arbeitsgang wurden anders als sonst üblich die Seitennähte zum Schluß geschlossen, damit die Lederstücke aufgenäht werden konnten. Ich habe sie mit Stylefix positioniert. So ließ es sich gut nähen mit festen Stücken auf dehnbarem Untergrund.
Die Anprobe der Jeggings – schmale, einfache Alltagshose hat ergeben, dass die Hose wunschgemäß schmal ist, dennoch sitzt und gleichzeitig Spielfreiheit gewährt. Also auf ein Neues:
vorne:
hinten:
Wie man an den Gebrauchsspuren sieht, habe ich die vorderen Beine der Herrenjeans hinten verwendet, die hinteren Beine vorne. So ergab isch von vorne ein ruhigeres Bild.
Außerdem habe ich das Thema Micky gespielt: Die Taschen hinten sind mit rotem Tupfenstoff umrandet, eine kleine Mickyapplikation sitzt auf einer Tasche, vorne gibt es einen Baumwolleinsatz aus Tupfenstoff, der soll am Bauch angenehmer sein als geraffter Jeansstoff, und die Jeans ist insgesamt mit rotem Garn gesteppt.
Seit Ende Juli sagt mir der Garten, dass das Jahr nun “kippt”. Verwelktes ist abzuschneiden, neue Blüten an der Stelle können nicht mehr erwartet werden.
So dauert es nicht mehr lange, dann werden die Tage kälter, Sommerkleidchen werden durch Leggings ergänzt werden müssen, und man greift wieder zu festeren und langen Hosen.
In meinem Fundus warten zahlreiche Jeans auf ein Upcycling. Jetzt ist ihre Zeit gekommen.
Es gibt für ein Jeans-Upcycling reichlich Vorschläge im Netz. Was Kinderhosen angeht, werden meist weite Spielhosen mit Bündchen oben und unten genäht. Da ich aber vermute, dass die Mama lieber schmale Hosen für Leni bevorzugt, habe ich einen Schnitt aus Ottobre, kids fashion, 4/15 ausgesucht. Die Hose sieht aus wie eine Jeans, ist aber schmal wie eine Leggings, sie heißt so Jeggings. Wie die weiteren Spielhosen ist sie oben gerafft, allerdings nicht so stark und mit einem Gummizug versehen. Mit richtigen Jeans für Kinder im Schnitt der Standardjeans haben wir schlechte Erfahrung, entweder sie rutschen oder sie schneiden am Bäuchlein ein.
Wie werden nächste Woche bei der Anprobe sehen, ob der Schnitt taugt. Wenn ja, werden weitere Hosen dieser Art gefertigt. Solche Basics braucht man immer.