Eine Kundin brachte mich auf die Idee, den Partnerlook nicht nur für Mutter und Kind, siehe Schürzensets im Shop, sondern auch für Schwestern zu realisieren.
So sind für den Advent zwei fast baugleiche Shirts entstanden. Rudolph befindet sich auf einer großen Tasche, in die jede Menge Nikolausgeschenke hineinpassen.
Die Applikationsvorlage findest Du in einem vorhergehenden Artikel: Rudolph.
Ein wirklich dicker, riesiger Baumwollpullover in beige-grau von Katrins Vater geriet in meinen Upcyclingfundus. Und weil Rudolph so gut ankommt und weil Strickwaren derzeit gerne angezogen werden und weil Clara ein so schmales Mädchen ist, habe ich ein Ballonkleid oder besser eine Ballontunika mit Rudolph daraus gezaubert. Den ballonförmigen Schnitt habe ich Freihand geschnitten, indem ich einen Raglangrundschnitt nach unten verlängerte. Ich denke, der Schnitt passt gut für ein schmales Mädchen. Die aufgesetzte Tasche mit Rudolph lag schon bereit – Applikationsvorlage Rudolph – das Rentier mit der roten Nase – und passte m. E. hier schön. Die runde Tasche habe ich entlang der Seitennaht nach innen geklappt und dann aufgenäht. Die Ärmelbündchen habe ich unverändert, nur schmäler geschnitten übernommen, ebenso die Bündchen am unteren Ende. Man soll ja so viel als möglich übernehmen und Näharbeit sparen. Am Hals konnte ich mit dem vorhandenen Bündchen nicht arbeiten, weil es zu dick und mindestens doppelt gestrickt war. Statt dessen habe ich einen Stickstreifen, es war noch reichlich Material vorhanden, eingeschlagen und gedehnt angenäht.
Und weil ich es so schön fand, habe ich ein Exemplar aus neuem Nickystoff genäht. Den Stoff musste ich vorwaschen, 6% Schrumpfung durch das Waschen waren angegeben. So ist es ein Exemplar in Größe 116/122 geworden.
Im Upcyclingfundus finden sich farblich gedeckte Kleidungsstücke Erwachsener. So kam mir ein langer, weiter, grauer Pullover mit Kapuze von Hanna unter, völlig ohne jeden Makel. Wahrscheinlich war es ein umfassendes Kleidungsstück für die Schwangerschaft.
Nun könnte man denken, für Kinder gibt ein solcher grauer Pullover nichts her. Aber ich habe euch schon an anderer Stelle berichtet, dass es nur auf die Idee und die Kombination ankommt, Damenpullover wird zum Schneemann-Winterkleidchen. Ich denke, von grauer Maus kann wirklich nunmehr nicht die Rede sein, allenfalls von hinten betrachtet.
Das Kleid hat unten die gesamte Weite des Pullovers übernommen. Im oberen Teil fanden sich am Pullover Linksmaschenreihen. die habe ich erhalten. Unten hatte der Pullover ein Bündchen, das ich nicht übernehmen konnte. Der Einfachheit halber habe ich unten mit einem Rollsaum abgeschlossen, mir erschien ein umgeschlagener Saum angesichts des sehr dehnbaren Materials als zu schwierig herstellbar. Die Kapuze des Pullovers habe ich einfach verkleinert angenäht. Dazu musste ich die Kapuze unten abschneiden und die Längsnaht versetzen, allerdings von Hand eine Öffnung im vorderen Abschluss der Kapuze zaubern und versäubern, damit das Band heraustreten kann. Nachträglich eine Öse einzuschlagen, war nicht möglich. Die vorhandenen Ärmel habe ich von unten beginnend schmäler und kürzer geschnitten und verwendet.
Die ganze Sache hat mich so viel Zeit gekostet wie gestern Deutschland gegen Frankreich spielte und wieder einmal verlor. Die Applikation lag allerdings schon bereit.
Nähen für Weihnachten hat ein wenig Vorlauf. Dem habe ich mich heute gewidmet, derweil es regnet und regnet und regnet – aber Gott sei Dank.
Da ich so gerne mit Taschen arbeite, die Applikationen tragen, habe ich überlegt, welche Applikationen für Weihnachtliches infrage kommen. Schneemann, Eiskristall, Schlitten, Weihnachtsmann, Engel, Bambi, Sterne, Geschenkekartons, Schleifen, Kometen und eben Rudolph, das fiel mir ein. Für Letzteres habe ich mich dann entschieden und erst einmal gezeichnet, dann auf Vliesofix übertragen, aufgebügelt, ausgeschnitten, wieder gebügelt, schließlich mit Stichen appliziert.
Und so ist es geworden:
Was habe ich damit vor? Das nächste Bild zeigt die Taschenlösung, die ich mir heute neu überlegt habe. Der Kreis wird für den Eingriff eingeschnitten und versäubert. Der gesamte Kreis wird dann versäubert und aufgenäht.
Die Applikation habe ich dann noch mit Inkscape gezeichnet. Sie ist vorgesehen für eine Tasche im Durchmesser von 15 – 18 cm.
Die Datei für die Applikation stelle ich euch zur Verfügung: im shop
Ich habe Ohren und Geweih mit dem Kopf aus einem Stück Stoff geschnitten. Es ist aber auch möglich, für Ohren und Geweih noch andere Stoffstücke zu nehmen, dann wird es bunter.
An dieser Stelle verweise ich auf bisher schon Genähtes für Weihnachten:
Für die Vorweihnachtszeit ist das doch nett: Rudolph als Applikation. Und diese Applikation ist schnell und leicht hergestellt, nur zwei Stückchen Stoff werden benötigt.
Der Ausgangspullover hatte verschlissene untere Ärmel, ansonsten war das Strickstöffchen aus Wollmischgewebe noch schön. Von der Farbe und den Streifen her fand ich, passt es besser zu einem Jungen als zu einem Mädel. Außerdem hat Leni schon ein Rudolph-Kleidchen: Kleidchen für die Weihnachtszeit – Rudolph, So entstand mit zusätzlichen Resten aus einem schon verwendeten hellgrauen Pullover ein zusammengesetztes Stück. Die Knopfleiste habe ich übernommen, die Ärmel musste ich ansetzen. Ich denke dadurch, dass der hellgraue Strickstoff sowohl bei Rudolph als auch am Kragenbündchen wieder auftaucht, ist das Arrangement so vertretbar und ergibt ein stimmiges Bild.
Wenn Oma Zeit hat, gerne näht und die Materialien nichts kosten, dann ist ein Kleidchen gerechtfertigt, das saisonal nur kurze Zeit getragen werden wird.
Es zeigt sich wieder einmal, dass Upcycling Zusammensetzen heißt:
Mamas schwarzer Pullover mit Schadstellen nahe dem Ärmelbündchen lieferte Teile des Ärmels. Hannas roter Pullover mit Kurzarmen und weitem Schalkragen lieferte den Hauptteil des Kleidchens. Der Strickbereich über dem Taillenbündchen reichte nicht für die Länge des Kleids. Deshalb wurde der etwas dünner gestrickte Schalkragen unten angesetzt. Die Bündchen am Hals und an den Ärmeln waren zuvor das untere Bündchen. Die gestreifte Passe stammt von einem T-Shirt, das arg verfärbt eben nur den Passenbereich hergab, ansonsten aber in die Tonne wanderte. Der graue Stoff von Rudolph entstammt einem dünnen Jerseyshirt, das im Hauptteil nun noch auf Verwendung wartet.
Der Schnitt ist “Mimmy”, siehe vorhergehender Artikel.