Sommer, Sonne, Sand und Meer – passende Spielhose

Die Kinder können natürlich in einer Unterhose oder in einer kurzen Hose laufen, wenn die Sonne scheint und im Sand gebuddelt wird. Manchmal weht jedoch ein Lüftchen, so dass eine Beinbekleidung doch ganz angebracht erscheint – vielleicht sind auch Zecken oder Mücken unterwegs.

Ich habe neue Stoffe bezogen. Das lässt mich natürlich nicht ruhen und gleich musste ich etwas daraus nähen. Zudem traf ich auf das neue Heft von Ottobre, 3/2020. Hier  fand sich ein einfacher wie genialer Schnitt für eine Spielhose, Größe 62 – 98, für Lotta also noch passend in 98.

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Die Hose besteht einfach aus vier Teilen. Oben wird sie mit Bindebändern über den Schultern gehalten und ist so anpassungsfähig. Da sie auch noch weit und bequem genäht ist, passt sie sicher noch einen weiteren Sommer. Der robuste Stoff macht das ebenso mit. Die seitlich aufgesetzten Taschen sind aus dem harmonierenden Stoff mit Häuschen gearbeitet.

Die Stoffe

biete ich in meinem Shop an: Stoffpakete im shop Mädchenfein

Babytunika – Schwestern im Partnerlook

Lotta kann sich zwar noch nicht drehen, passend zum Drehkleid – Feines Drehkleid zu Weihnachten– habe ich aber zumindest Weite und Stoff für das Schwesterchen gleichermaßen gewählt und für Lotta eine weite Babytunika genäht. Ich habe einen Schnitt aus Ottobre kids fashion 6/15 verwendet. Diesen habe ich allerdings verändert. Statt einer Knopfleiste im Rücken, die ich für ein Baby als zu unbequem erachtete, habe ich eine Schließung per Kamsnap an beiden Schultern vorgenommen und hierzu wiederum Stoffstreifen des defekten Babyshirts verwendet, das sich als Upcycling an Lenis Kragen ebenso wiederfindet.

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Den Schnitt hatte ich bisher noch nicht ausprobiert und kann ihn nach meinem ersten Projekt damit nur empfehlen. Wenn man einige Hefte mit Ottobeschnitten besitzt, kommt man in der Regel für die meisten Nähideen klar. Nach einiger Näherfahrung lassen sich viele der guten Grundschnitte abwandeln, so dass der Kreativität trotz der begrenzenden Stoffstücke aus dem Upcyclingfundus dennoch keine Grenzen gesetzt sind.

Upcyclingschnitt für Interessantes gesucht und gefunden

Für das Upcycling und für den Einsatz von Stoffresten, über die jeder Nähhaushalt zu genüge verfügt, sind Schnitte günstig, die ein Zusammensetzen ermöglichen bzw. verlangen. So bin ich auf einen Schnitt für eine absolut bequeme Tunika bei Ottobre 6/17 (Größe 62-104) gestoßen, der vielerlei bietet.

Für ein Zusammensetzen von verschiedenen Stoffen spricht aber nicht nur der Upcyclinggedanke, sondern auch die Möglichkeit, Interessantes zu kreieren. Was fällt denn der Industrie ein? Ich sehe zuhauf einfarbige Bekleidung mit Plots auf der Brust, ggf. aus glänzendem Material. Wie langweilig! Eine gewisse Ausnahme stellt Boden mini dar. Hier findet man fröhlich Zusammengesetztes, das entspricht jedenfalls eher meinem Geschmack.

Einen schönen Stoff mit kleinen Mäusen, an dem ich im Stoffgeschäft nicht vorbeikam, habe ich kombiniert mit grauem Jersey aus der Restkiste von Anne und mit gestreiften Bündchen, die ich noch hatte. Man stelle sich vor, die ganze Tunika wäre aus dem Mäusestoff gefertigt. Ich denke, das wäre ein wenig fad geraten.

Katrins Nachbarin übergab mir ihre Stoffrestbeutel. Darin fand sich ein etwas dickerer Jersey in beige. In Annes Stoffrestekiste habe ich einen passenden Streifenstoff entdeckt. Der Prozess ist recht lustig: Die Behältnisse werden auf dem Boden ausgekippt und los geht suchen, aneinander halten, am Fenster bei Licht betrachten, Schnitt auflegen, überlegen, wie es passen kann, verwerfen, neu suchen usw.. Der Stoff in beige reichte nicht vollständig, deshalb ist vorne ein Stück Streifenstoff eingesetzt. Dann fand ich beige eigentlich für ein Kind etwas zu farblos. Deshalb habe ich links und rechts unten einen kleinen Igel appliziert. So ist es doch kindgerechter geworden und Leni wird es mögen.

Der helle Stoff mit Eistütenmotiv aus Annes Stoffrestekiste reizte mich schon lange. Mit dem Tunikaschnitt gelang nun eine Verwendung. Das Unterteil war ein abgelegtes Pumashirt von Hanna. Ich habe Saum und Seitennähte erhalten, musste dann allerdings die Ärmel klassisch in die Armrundung einsetzen, aber kein Problem. Der Stoffrest gab nicht die volle erforderliche Länge der Ärmel her. So habe ich mir mit einem etwas längeren Bündchen geholfen. Den weißen Bündchenstoff hatte ich noch.

Der Schnitt wird in die Kategorie leicht eingeordnet. Ich kann das bestätigen. Die drei Teile waren im Nu fertig. Drei Empfehlungen habe ich dazu:

  • Der V-förmige Halsausschnitt wird von einem gedehnten Streifen gesäumt. Dieser Streifen sollte unbedingt aus Bündchenstoff sein, damit der Ausschnitt gut anliegt und das Kind gut hineinkommt.
  • Wenn der Stoff zu dick ist, fällt das Ankrausen hin zur Passe ein wenig schwer. Der Schnitt funktioniert leichter mit mittelschwerem oder leichtem Jersey.
  • Ottobreschnitte fallen recht groß aus, also Maßtabelle beachten.

Ich verweise an dieser Stelle auf ebenso günstige Schnitte fürs Upcycling

Ein Schnitt – drei Kleidchen

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Den Ottobre-Schnitt 6/15 hatte ich schon gelobt, weil so Stoffstücke beim Upcycling zusammengesetzt werden können, sofern ein Kleidungsstück alleine nicht ein ausreichend großes Stoffstück hergibt.

Diesmal habe ich ein T-Shirt in Mint (Hanna sei Dank) verwendet und Längsnähte und Saum übernommen. Beim Ansetzen des Rockteils an der Passe und beim Ärmeleinsetzen wurde es dann etwas unhandlich gegenüber dem Verfahren Ärmelnähte und Seitennähte in einem Zug durchnähen. Aber es ließ sich dank der Kindergröße noch händeln. Der Pünktenstoff ist neu, der Kleinkarierte eine Reststück von einen Herrenhemd. Der Hemdenstoff wurde ebenso an der Passe hinten und im Inneren der Taschen verwendet.

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Es lässt sich an den drei Kleidchen schön ablesen, wie leicht und mit welchem Vergnügen man variieren und spielen kann – und die unendlichen Möglichkeiten sind wahrlich nicht ausgeschöpft:

  • Farbstellung weiß/schwarz/bunt oder blau/rot oder Minttöne
  • Halsausschnitt mit Rüsche, Stehkragen oder versäubert mit der Passeninnenseite
  • Kleidchen mit oder ohne Taschen
  • Ärmelabschluss mit Bändchendurchzug, gerafft mit untergenähtem Gummiband oder Ärmel vom Ausgangsshirt übernommen
  • Knöpfe vorne oder hinten an der Passe
  • mit oder ohne Applikation

Was mich bei den Projekten leitet, ist erst einmal, was an Stoffen im Fundus vorhanden ist. Wenn ich einen Grundstoff gefunden habe, der mir zusagt, suche ich dazu Passendes. Mitunter vergeht ein Tag, bis ich eine Vorstellung entwickelt habe, was daraus werden und was ich kombinieren könnte. Beim Nähen fallen dann weitere Entscheidungen aus dem Bauch heraus, indem ich das Produkt bzw. halbfertige Produkt immer wieder betrachte. Das Produkt wird nie so, wie ich es mir ganz am Anfang vorstellte.

In zweiter Linie versuche ich den Geschmack der Abnehmer zu treffen. Offensichtlich hat jeder Farben, die er liebt. Mit dem Pünktchenkleidchen treffe ich am ehesten den Geschmack von Mama und der zweiten Oma.

Für das Enkelkind selbst ist noch keine Farbe Favorit. Ich denke, dass man auf die Haare – diese sind noch blond – und die Augen – die sind inzwischen braun-grün-grau, nachdem sie zuvor dunkelblau waren – und den Hauttyp – der verrät, dass das Kind wahrscheinlich nicht blond bleiben wird – achten sollte. Insofern passt das Mintkleidchen tatsächlich am besten – nach meinem Dafürhalten.

Plädoyer für Walkstoff – Winteroverall

Der Winter naht, jedenfalls nähplanerisch sollte man sich schon auf die kältere Jahreszeit vorbereiten.

Ich plädiere an dieser Stelle für Wolle. Wolle ist eine absolute Superfaser, das wissen – leider ist es ihnen nicht bewusst – Schafe und Ziegen, dem Schäfer mit seinem Walkumhang ist es bei Sauwetter sehr bewusst. Die Faser ist isolierend durch Mikrolufträume und sie ist gleichzeitig regulierend, was das Wasser und die Feuchtigkeit angeht. Schmutzabweisend verhält sie sich ebenso, und sie ist elastisch. Wenn man allerdings Wollfäden verstrickt, bleiben Löcher, durch die der Wind ziehen kann. Walk hingegen hat verfilzte Fasern und wird für den Wind undurchlässig. Man kommt dem natürlichen Schaffell so schon recht nahe.

Nähtechnisch ist Walk super, weil es nicht franst. Alle Versäuberungsarbeiten entfallen. Man muss auch nicht füttern, das habe ich nur aus modischen Gründen getan. Gegenüber Softshell bleiben mit den Nadelstichen dank der Elastizität von Walk keine Löcher, Auftrennen kann man also, falls mal etwas schief läuft beim Nähen.

So nähte ich dieses Jahr schon den dritten Walkoverall für die Enkelin. Walk hält wirklich warm, der Overall dafür, dass alle Körperteile verpackt sind, auch beim Bücken und Spielen. Leni hat den letzten Winter immer noch Mittagsschlaf draußen im Kinderwagen gehalten, warm verpackt u. A. dank Walkoverall.  Und die Frischluft unter Bäumen hat für eine gute Immunabwehr gesorgt. Dieses Jahr wird sie auf den Wegen zwischen Wohnung und Kindergarten gut verpackt sein, wenn Wind und Wetter ihr auf dem Fahrradsitz nicht so viel werden anhaben können.

diesjähriges Projekt, gefüttert mit Jersey, Einhornmotiv:

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Detail Zipperanhänger aus Perlen und Filz:

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Der Winteroverall aus dem letzten Jahr mit Häkelmäusen als Zipperanhänger:

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Der Schnitt stammt aus Ottobre, kids fashon 4/15. Das Heft hatte ich mir extra bestellt, Altexemplare kann man online ordern. Der Schnitt hat sich als super bequem und praktikabel erwiesen.

Für hochwertige Walkstoffe kann ich ein Spezialgeschäft empfehlen. Für einen weiteren Overall für die zweite Enkelin habe ich dort aktuell die Farbkarte bestellt.

erste Bewährungsprobe bei Herbstwetter:

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Softshelljacke – soll es doch ruhig regnen!

Die Sommer sind wechselhaft, manchmal platscht es heftig. Da ist es gut, eine leichte, dennoch dichte Jacke zu haben, beispielsweise auf dem Weg in den Kindergarten per Fahrrad.

Oma hat sich informiert, beispielsweise kann man es hier tun.

Softshell zu nähen, ist nichts für Anfänger, denn Nähte hinterlassen Löcher im Material, d.h. man kann nichts auftrennen, es muss alles gleich sitzen. So ist es gut, dass ich erst jetzt zu diesem Material komme.

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Den Grundschnitt habe ich aus Ottobre kidsfashon 3/2017. Statt mit Knöfpfen zu schließen, habe ich einen Reißverschluss mit dahinter liegender Blende eingearbeitet. Außerdem habe ich die Jacke hinten länger gelassen, im Rücken verstellbar gerafft und Taschen aufgesetzt, statt Eingriffsblenden zu innenliegenden Taschen zu arbeiten. Letzteres schien mir angesichts des doch sperrigen Softshells leichter realisierbar. Ebenso fand ich es aus dem gleich Grund leichter, die Kanten mit Schrägband zu versäubern, statt Blenden gegenzunähen Die Ärmel habe ich mit verdeckten Bündchen abgeschlossen, dann pfeift auch nicht der Wind von vorne in die Ärmel – wie gesagt, ich dachte an den Vater, der Leni mit dem Fahrrad zum Kindergarten bringt und der auch bei Sauwetter die Straßenbahn meidet.