Website-Icon Nähen und Upcycling

Das Schönheitsgeheimnis von Micky und Minnie Mouse – Kreise richtig nähen

Bei Nähen von Knistertüchern als kleine Aufmerksamkeit zur Geburt hatte ich eine Idee. Zunächst einmal, ich hatte bereits Vorschläge gemacht, was sich als kleines Geschenk eignet, siehe Welche Kleinigkeit schenkt man zur Geburt?

Wie ein Knistertuch grundsätzlich genäht wird, zeigt NÄHchstenliebe im Video.

Nachdem ich wegen der Kölnfans in meiner Verwandtschaft und der zu beschenkenden Kölner Neuankömmlingen einige Dom-Knistertücher nähte (diese sind weiter unten abgebildet), dachte ich mir, Micky bzw. Minnie Mouse, das wäre doch auch ganz schön als Motiv, weil dann große Ohren zum Anfassen und Ziehen vorhanden wären. Letztlich sind die vielfach angebotenen viereckigen Knistertücher mit seitlichen Bändchen doch etwas langweilig, finde ich.

Ich begann mir Abbildungen von Micky im Netz anzusehen und wunderte mich, dass mich manche Applikationen ansprachen, andere jedoch nicht. Ich habe dann verschiedene Abbildungen ausgedruckt und nachgemessen. Und siehe da! Es gibt ein Geheimnis der Schönheit jenseits der strahlenden Augen und jenseits des lachenden Mundes, und wie so oft ist es der goldene Schnitt. Der Durchmesser des Kreises, der den Kopf von Micky umkreist, entspricht zum Durchmesser der Ohren genau dem goldenen Schnitt. Außerdem setzen die Ohren ebenso nach dem goldenen Schnitt am Kopf an.

Man muss nicht selbst rechnen, hier rechnet das Programm die Strecken a und b aus, die sich zueinander nach dem goldenen Schnitt verhalten. A ist dann der Durchmesser des Kreises für den Kopf und b der Durchmesser des Kreises der Ohren. So kannst du jede beliebige Größe passend realisieren.

In meinem Beispiel nahm ich einen Kreis mit dem Durchmesser 15 cm und dazu zwei Kreise mit dem Durchmesser gerundet 9,3 cm. Die Ohren setzen 9,3 cm von unten an und werden so eingeschoben, dass die senkrechte Ohrenhalbierende auf die Linie 9,3 cm von unten trifft. Es lässt sich dann der Bogen einzeichnen, der den Ohrkreisen unten weggenommen werden muss.

Die benötigten Stoffstücke mit zusätzlicher Nahtzugabe sehen so aus:

Es taucht dann bei einem runden Knistertuch ein Problem auf. Man kann die mit doppelter Stofflage genähten Ohren nicht einfach beim Zusammennähen der Kopfkreise unterschieben, so wie man es bei viereckigen Knistertüchern mit Bändchen macht, dann stehen anschließend die Ohren mit Knautschzone nach vorne oder hinten. Es gilt die Außen- und Innenwölbung oder die konkave und konvexe Seite zusammenzubringen. Nur dann befinden sich die Ohren zum Schluss in einer Ebene mit dem Kopf. Man muss also die Ohren gut feststecken und vornähen, ehe man die zweite Stofflage des Kopfes rundherum anbringt.

Weitere Schwierigkeiten:

Die Nahtzugaben der Kreise stören im gewendeten Produkt, selbst wenn sie wenig breit sind, und machen den Rand knubbelig. Ich habe sie knappkantig mit der Zackenschere gekürzt, oder man macht in kurzen Abständen kleine Einschnitte bis zur Naht.

Die Wendeöffnung in der Rundung zu schließen, ist kniffelig, und das gelingt am besten sorgfältig von Hand mit dem Matrazenstich.

Und nun das Ergebnis:

Ideen für runde Knistertücher lassen sich viele finden: Tierköpfe, Bälle, Gesichter etc.. Viel Spaß also beim Nähen!

Und noch ein paar Bilder der Dom-Knistertücher:

 

Micky und ein Knistertuch wandern zu Dawanda.

Die mobile Version verlassen