Upcyclingschnitt für Interessantes gesucht und gefunden

Für das Upcycling und für den Einsatz von Stoffresten, über die jeder Nähhaushalt zu genüge verfügt, sind Schnitte günstig, die ein Zusammensetzen ermöglichen bzw. verlangen. So bin ich auf einen Schnitt für eine absolut bequeme Tunika bei Ottobre 6/17 (Größe 62-104) gestoßen, der vielerlei bietet.

Für ein Zusammensetzen von verschiedenen Stoffen spricht aber nicht nur der Upcyclinggedanke, sondern auch die Möglichkeit, Interessantes zu kreieren. Was fällt denn der Industrie ein? Ich sehe zuhauf einfarbige Bekleidung mit Plots auf der Brust, ggf. aus glänzendem Material. Wie langweilig! Eine gewisse Ausnahme stellt Boden mini dar. Hier findet man fröhlich Zusammengesetztes, das entspricht jedenfalls eher meinem Geschmack.

Einen schönen Stoff mit kleinen Mäusen, an dem ich im Stoffgeschäft nicht vorbeikam, habe ich kombiniert mit grauem Jersey aus der Restkiste von Anne und mit gestreiften Bündchen, die ich noch hatte. Man stelle sich vor, die ganze Tunika wäre aus dem Mäusestoff gefertigt. Ich denke, das wäre ein wenig fad geraten.

Katrins Nachbarin übergab mir ihre Stoffrestbeutel. Darin fand sich ein etwas dickerer Jersey in beige. In Annes Stoffrestekiste habe ich einen passenden Streifenstoff entdeckt. Der Prozess ist recht lustig: Die Behältnisse werden auf dem Boden ausgekippt und los geht suchen, aneinander halten, am Fenster bei Licht betrachten, Schnitt auflegen, überlegen, wie es passen kann, verwerfen, neu suchen usw.. Der Stoff in beige reichte nicht vollständig, deshalb ist vorne ein Stück Streifenstoff eingesetzt. Dann fand ich beige eigentlich für ein Kind etwas zu farblos. Deshalb habe ich links und rechts unten einen kleinen Igel appliziert. So ist es doch kindgerechter geworden und Leni wird es mögen.

Der helle Stoff mit Eistütenmotiv aus Annes Stoffrestekiste reizte mich schon lange. Mit dem Tunikaschnitt gelang nun eine Verwendung. Das Unterteil war ein abgelegtes Pumashirt von Hanna. Ich habe Saum und Seitennähte erhalten, musste dann allerdings die Ärmel klassisch in die Armrundung einsetzen, aber kein Problem. Der Stoffrest gab nicht die volle erforderliche Länge der Ärmel her. So habe ich mir mit einem etwas längeren Bündchen geholfen. Den weißen Bündchenstoff hatte ich noch.

Der Schnitt wird in die Kategorie leicht eingeordnet. Ich kann das bestätigen. Die drei Teile waren im Nu fertig. Drei Empfehlungen habe ich dazu:

  • Der V-förmige Halsausschnitt wird von einem gedehnten Streifen gesäumt. Dieser Streifen sollte unbedingt aus Bündchenstoff sein, damit der Ausschnitt gut anliegt und das Kind gut hineinkommt.
  • Wenn der Stoff zu dick ist, fällt das Ankrausen hin zur Passe ein wenig schwer. Der Schnitt funktioniert leichter mit mittelschwerem oder leichtem Jersey.
  • Ottobreschnitte fallen recht groß aus, also Maßtabelle beachten.

Ich verweise an dieser Stelle auf ebenso günstige Schnitte fürs Upcycling

Ein Gedanke zu „Upcyclingschnitt für Interessantes gesucht und gefunden

  1. Katrin sagt:

    Leni hat sich sehr über die neuen Anziehsachen befreundet – insbesondere das Eis hat es ihr angetan. Lieben Dank. Heute Morgen allerdings wollte sie nichts davon anziehen da sie Sorgen hatte, es könnte dreckig werden 😉

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